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Ein Meister des Sehens

Dane Kapevski stellt Serie kleiner Kunstwerke aus Eisen vor

Rheda-Wiedenbrück (de). Dane kann groß, wie die Riesenstatue »Otto« aus Schrott beweist. Dane kann »mittelgroß«, zu sehen an den »Bullen aus Stahl« auf dem Hügel am Fleischwerk Tönnies. Jetzt tritt der Multikünstler aus Wiedenbrück auch mit einer Serie kleiner Kunstwerke aus Eisen an die Öffentlichkeit.

Unter dem Titel »Dane art on tour« startet er an diesem Wochenende auf dem Wiedenbrücker Markt eine Wanderausstellung mit den vorerst weiteren ersten Stationen Herford, Soest, Lippstadt, Wattenscheid, Essen und Münster. Der Künstler hat sich vorgenommen, alle Präsentationen selbst zu begleiten.
»Mit dieser Ausstellung verlasse ich mein Atelier und meine Galerie, um zu zeigen, dass Kunst allen gehört und nicht nur kleinen Zirkeln. Wiedenbrück nehme ich als Ausgangsort, weil hier alle Arbeiten entstanden sind, hier also ihr Geburtsort ist«, sagt Dane. Die Wiedenbrücker Ausstellung am Markt, auf einem Laufsteg genau entlang der früheren Bundesstraße zwischen dem Ratskeller und dem Lamäng-Sommerrestaurant platziert, beginnt am morgigen Freitag, 5. August, um 16 Uhr und endet um 22 Uhr. Samstag und Sonntag können die Kunstwerke jeweils von 11 bis 22 Uhr besichtigt werden.
Bekannt geworden ist Dane durch seine eindrucksvollen, großflächigen Bilder und seine Plastiken aus Schrott. Er arbeitet seit einiger Zeit an der nächsten Großfigur, die den Namen »Metallika« bekommen soll. Als kreativer Mensch ist er weiterhin auf der Suche nach weiteren Ausdrucksmöglichkeiten. Als neuen Weg entdeckte er die kleinförmige Gestaltung mit dem Material Metall. Dafür nutzt er aber keinen Schrott, sondern Gebrauchsgegenstände aus dem Alltag. Werkzeug, das jeder kennt, täglich oder hin und wieder nutzt. Hammer, Zange, Meißel, Bohrer, Säge, Fahrradsattel, Feile, Spachtel und Sprungfedern.
»Ich zeige Messern, Gabeln und Löffeln, dass sie nicht allein zum Essen da sind und Diener der Menschen sein müssen«, sagt Dane und fordert so vom Betrachter, die eigene Fantasie zu entdecken und mit dem Fabeltier aus dem Tischbesteck ein Terra incognita, ein unbekanntes Land, zu betreten. Dafür braucht der Künstler aber nicht die Abstraktion, sondern die Verfremdung des Gegenständlichen. Ihm gelingt es, auch den Ungeübten mit in sein Traumland zu nehmen, weil seine Plastiken so lebensecht wirken. Dane ist ein Meister des Sehens und der handwerklich-künstlerischen Umsetzung des Erschauten. Mit seiner Kunst lässt er seine Mitmenschen teilhaben an seiner künstlerischen Schaffenskraft.

Artikel vom 04.08.2005