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Stets praxisnah und schnell

Landmaschinen-Hersteller Köckerling feiert 50-jähriges Bestehen

Verl (ehl). Praxisnah, schnell und gut - auf diese Kurzformel lässt sich das Erfolgsrezept der Köckerling GmbH & Co. KG bringen. Der Verler Landmaschinen-Hersteller steht stets in engem Dialog mit seinen Kunden und bringt deren Ideen und Erfahrungen zeitnah und kompetent in seine Produktpalette ein. Und das seit 50 Jahren.

Am 1. Januar 1955 wurde die Firma vom heutigen Geschäftsführer Friedrich Köckerling und seinem inzwischen verstorbenen Bruder Heinrich gegründet. Die Anfänge gehen freilich viel weiter zurück, auf den elterlichen Hof der Brüder in Varensell. Dort betrieb der Großvater einen Schmiedebetrieb für Kleingeräte und Hufbeschlag. Um ein Unternehmen aufzubauen, brauchten die Brüder jedoch die Bahn - für die Logistik damals ein Muss. Also kauften sie in Verl ein Grundstück, das direkt an der Bahnlinie und in unmittelbarer Nähe des Verladebahnhofs lag. Und dort an der Lindenstraße, wo 1953 der erste Bauabschnitt begann, ist das Unternehmen noch heute ansässig. Und es ist das geblieben, was es auch vor 50 Jahren war: ein Familienbetrieb. Gründer und Geschäftsführer Friedrich Köckerling, der in Kürze seinen 80. Geburtstag feiert, kommt noch jeden Tag in die Firma. Seit sechs Jahren wird er in der Leitung des Unternehmens von Tochter Christiane (37) unterstützt.
Dass Köckerling über all die Jahre ein Familienbetrieb geblieben ist, sieht Vertriebsleiter Dieter Horsthemke als klaren Vorteil am Markt. Nur so sei die schnelle und flexible Arbeitsweise möglich, mit der man auf die Anforderungen der Kunden reagiere, und die Köckerling oft den entscheidenden Zeitvorteil vor der Konkurrenz verschaffe.
In der Gründerzeit baute das Unternehmen Geräte für Pferdegespanne. Mit der Einführung immer größerer Traktoren kamen Saatbett- und Packersäkombinationen, Ackereggen, Hackmaschinen und vieles mehr dazu. Mit der Wiedervereinigung wuchs dann der Bedarf an schlagkräftigen Maschinen mit großen Arbeitsbreiten - für Köckerling ein enormer Schub nach vorn. In dieser Zeit entstand auch die Idee der pfluglosen Bodenbearbeitung, durch die Ackerbaubetriebe ihre Arbeitserledigungskosten deutlich senken können. Heute liefert Köckerling das komplette Programm an Maschinen zur Stoppelbearbeitung und Mulchsaat, die den Pflugverzicht möglich machen. Umsatzstärkstes Produkt ist ein Exaktgrubber, mit dem der Landwirt die Mulchsaat in einer Überfahrt optimal mischen, einebnen und rückverfestigen kann. »In dieser Disziplin sind wir Marktführer«, sagt Horsthemke.
Klar, dass mit der Produktpalette auch die Betriebsgebäude wuchsen. Nach mehreren Erweiterungen beläuft sich die Produktionsfläche heute auf 6000 Quadratmeter. Elf Millionen Euro Umsatz hat Köckerling 2004 mit 75 Mitarbeitern (darunter sieben Auszubildende) gemacht. Der Exportanteil liegt inzwischen bei 32 Prozent, Zukunftsziel sind 60 Prozent. Hauptexportländer sind Frankreich, wo eine eigene Niederlassung besteht, England, Österreich, Tschechien und Polen.
Horsthemke macht keinen Hehl daraus, dass es durchaus schon Überlegungen gegeben habe, in Ländern zu produzieren, wo die Kosten deutlich niedriger sind. Doch bislang wurden solche Gedanken stets wieder verworfen. »Denn auf der anderen Seite fühlen wir uns mit Verl und unseren Mitarbeitern hier stark verwachsen«, so der Vertriebschef.

Artikel vom 03.08.2005