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Kaffee und Brötchen ab Frühjahr

Markt-Gymnasium bekommt Caféteria - Umbau der Hausmeisterwohnung

Von Vérénice Rokitta
(Text und Foto)
Bünde (BZ). »Wenn alles so gut läuft wie bisher, können wir schon im Frühjahr nächsten Jahres Eröffnung feiern«, zeigt sich Bauleiter Olaf Schürmeyer optimistisch, dass der Zeitplan für den Umbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung in eine Caféteria auch weiterhin eingehalten wird.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Bis zum Schulbeginn am Markt-Gymnasium in drei Wochen muss der gröbste Dreck beseitigt werden, und auch der Baulärm soll die darüber liegenden Klassen während der Schulzeit nicht stören. Viel Arbeit liegt also noch vor den Beschäftigten der Firma Schwidde aus Spenge, die mit den Grobarbeiten beauftragt wurde. Für eine gleichmäßige Höhe müssen Böden herausgerissen und die 40 Zentimeter dicken Wände durchbrochen werden. Die etwa ein Meter breiten Fundamente werden mit Eisenkörben ausgelegt, bevor sie mit Beton ausgegossen werden. Darauf werden später die Stahlstützen befestigt, die die Wände abfangen.
»Bei diesem über 100 Jahre alten Gebäude muss man schon sehr aufpassen«, erklärt Schürmeyer. Gemeinsam mit Andreas Kampel vom Planungsbüro »EST« in Herford und Jens Brökemeier vom städtischen Abwasserwerk verschaffte sich der Bauleiter gestern einen Überblick über die Fortschritte der Baumaßnahmen und untersuchte auch gleich alle vorhandenen Leitungen. Die Fachmänner stellen fest: »Das sieht doch schon ganz gut aus«.
In die Caféteria sollen in den kommenden Monaten zwei Beratungsräume, eine Küche mit Ausgabetresen, eine Teeküche, ein Putz- und Personalraum sowie ein WC eingebaut werden. Den Umbau lässt sich die Stadt rund 250 000 Euro kosten. Hintergrund der Baumaßnahme: Ein neues Schulgesetz verkürzt die Schulzeit an weiterführenden Schulen auf zwölf Jahre. Da das eingesparte Jahr eine Umlegung der Schulstunden erforderlich macht, werden der Unterricht und einige Arbeitsgemeinschaften bereits für die angehenden Fünftklässler auf den Nachmittagsbereich ausgedehnt. »Gymnasien sind offiziell nicht als Ganztagsschulen anerkannt», erklärt Schulleiter Bernhard Herrich, »dennoch möchten auch wir unseren Schülern nun eine Mittagsversorgung anbieten«. Für Schüler, die nach Schulschluss an einer AG teilnehmen und zum Mittag nicht nach Hause fahren können, soll die Caféteria künftig zur Anlaufstelle werden.
Auch an die Oberstufenschüler, deren regulärer Unterricht oftmals nachmittags stattfindet, wurde gedacht. Der kürzlich erfolgte Umbau ihres »Oberstufenraums« in ein weiteres Klassenzimmer dürften die angehenden Abiturienten nun besser verschmerzen können. In der ehemaligen Hausmeisterwohnung ist eine Mischung aus Mensa und Aufenthaltsraum geplant, begrenzt durch mehrere Trennwände. Schon lange fehlten geeignete Räumlichkeiten für Gruppenarbeiten und Beratungstätigkeiten. Mit der 220 Quadratmeter großen Caféteria sollen derartige Platzprobleme endgültig der Vergangenheit angehören.
Betrieben wird die Mensa von einem Pächter. Wer den Zuschlag erhält, wird sich Ende August herausstellen, wenn die Ausschreibungsfrist endet. Welche Speisen und Getränke in der Mensa angeboten werden, steht zurzeit ebenfalls noch nicht fest. Da sich die Caféteria auf dem Schulgelände befindet, muss das kulinarische Angebot erst von der Schulkonferenz genehmigt werden. »Wahrscheinlich wird es belegte Brötchen und kleine Snacks geben, die in der hauseigenen Küche hergestellt werden«, prognostiziert Bernhard Herrich, »warme Mittagsgerichte werden allerdings von außerhalb geliefert«. Die Mensa bietet Platz für etwa 60 Schüler, bei schönem Wetter können auch weitere Tische und Stühle auf dem Schulhof aufgestellt werden. Je nach Bedarf wird die Caféteria ihre Türen von 7.30 Uhr bis etwa 15 Uhr öffnen, »aber in dieser Hinsicht sind wir flexibel«, betont der Schulleiter.

Artikel vom 04.08.2005