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Freibad ist
in die Jahre
gekommen

Sanierung ist erforderlich

Von Judith Frerick
Harsewinkel (WB). Vom Beckenkopf bröckelt schon vieles ab, die Rohre sind auch in die Jahre gekommen. Kurzum: Das Freibad ist mit seinen 45 Jahren nicht mehr das jüngste. Und wenn man genau hinschaut, sieht man der Freiluftbadeanstalt das Alter auch an. Ein Lifting und mittelfristig eine Rund-um-Behandlung ist also erforderlich, meint Schwimmmeister Reinhard Strotjohann im Sommer-Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.

»Eine Sanierung der Filteranlage muss im Herbst auch noch angepackt werden«, sieht Strotjohann Kosten auf die Stadt zukommen. »Der Beckenkopf bereitet uns aber die meisten Sorgen. Für das Harsewinkeler Freibad könnte ich mir langfristig wie in Oelde ein Edelstahlbecken vorstellen. Dann hätten wir auch keine Last mehr mit der Reinigung und aufgeplatzten Fliesen«, träumt Strotjohann von besseren Zeiten.
Personell waren die Zeiten hingegen nie rosiger als jetzt. »Eine Zeit lang haben wir nur zu dritt gearbeitet - das war eindeutig zu wenig«, freut sich Reinhard Strotjohann über den Teamzuwachs. Neben ihm schieben auch Jürgen Jochmann, René Tesche und Ilona Große-Lengerich am Beckenrand »Wache«. Seit Anfang der Woche sitzt auch eine neue Auszubildende im Boot: Die 18-jährige Hedwig Krause aus Rietberg verstärkt die Mannschaft des Frei- und Hallenbades. »Ich möchte mein Hobby Schwimmen zum Beruf machen«, meint Hedwig, die auch aktiv für die DLRG Rietberg krault.
Just ihre Lehre beendet hat Ilona Große-Lengerich, die am Freitag ihre Prüfung erfolgreich ablegte und nun einen Halb-Jahres-Vertrag bekommen hat. »Danach hoffe ich auf eine feste Anstellung«, strahlt die frisch gebackene Fachangestellte für Bäderbetriebe, ehemals auch Schwimmmeistergehilfin genannt.
Personell ist also alles im Lot, die Besucherzahlen könnten jedoch besser sein. »Bislang hatten wir 33 000 Gäste. Das ist ganz in Ordnung, mehr aber auch nicht. 15 000 Besucher fehlen uns noch bis zum Ende der Freibad-Saison, um an das Vorjahresergebnis anknüpfen zu können«, liest Reinhard Strotjohann in der Statistik, die penibel geführt wird. »Wir können das aber sehr schnell aufholen. Wenn das Wetter mitspielt, haben wir zwischen 1500 und 1700 Besucher pro Tag. An unserem bisher besten Tag, das war der 10. Juni, sind 1750 Wasserratten abgetaucht«, ist der Schwimmmeister optimistisch. Gleichzeitig zieht er eine positive Zwischenbilanz, was die Unfälle betrifft: »2004 mussten wir drei Menschen vor dem Ertrinken retten, in dieser Hinsicht war es 2005 bisher Gott sei Dank sehr ruhig.«

Artikel vom 03.08.2005