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Leben aus dem Koffer macht Spaß

WESTFALEN-BLATT-Serie zu den Kinder- und Jugendfreizeiten des Kreissportbundes

Kreis Gütersloh (fb). Zwei Wochen in einem Zelt wohnen und leben, das macht den meisten Kindern und Jugendlichen bei den Ferienfreizeiten des Kreissportbundes Gütersloh Spaß. Wenn das Leben aus dem Koffer und auf dem Boden für den ein oder anderen Teilnehmer erst noch Neuland ist, gewöhnen sie sich in der Regel sehr schnell an dieses Zeltleben.

Da dient der Koffer auch schon mal als Kleiderschrank, die Reisetasche als Kopfkissen oder die Strandmatte als Teppichboden. Wenn man mit acht bis zehn Personen auf 15 Quadratmetern in einem Zelt schlafen muss und jeder einen Koffer und eine Reisetasche sowie seine persönlich wichtigen Sachen wie Teddybär, Walkman, Bücher oder das Schmusekissen mit in die Freizeit nimmt, wird es auch schon mal etwas enger im Zelt.
In den verschiedenen Freizeitorten gibt es auch eine unterschiedliche Ausstattung: So gibt es auf der holländischen Insel Ameland in den Zelten eine große Plastikplane als Fußboden und Feldbetten aus Holz. In LĂ”Amelie Plage (Frankreich) und Nautic Almata (Spanien) gibt es dagegen nur die Plastikplanen - hier müssen die Teilnehmer auf Luftmatratzen auf dem Boden schlafen. In der Freizeit in Lenste an der Ostsee haben die Kinder zwar auch keine Feldbetten, sie verfügen aber dafür über einen Holzfußboden.
Von den acht bis zehn Kindern im Zelt kennen sich zu Beginn meist nur zwei oder drei, die anderen lernen sich aber schnell kennen. Und meist bilden sich auch schnell neue Freundschaften, bei den älteren Teilnehmern ist es auch schon mal die erste große Liebe.
Mit der Ordnung und Sauberkeit in den Zelten ist es sehr unterschiedlich. Manchmal muss der zuständige Zeltbetreuer schon mal einen Hinweis geben, dass wieder durchs Zelt gefegt werden müsse, was dann immer sehr viel Arbeit bedeutet, denn dann wird alles aus dem Zelt getragen und sortiert, bevor es nach dem Fegen wieder hineingetragen wird. Viele Teilnehmer richten sich aber auch schon von Anfang an das Zelt ein wie die Wohnung zu Hause: Da werden Bilder an die Zeltwände gehängt oder aus Koffern Nachttische gebaut. Einige Kinder brauchen diesen Platz, um sich einfach mal auszuruhen, um zu lesen oder Musik zu hören. Es gibt aber auch immer wieder Teilnehmer, die das erste Mal in einen Camping-Urlaub fahren oder das erste Mal allein von zu Hause weg sind und dann Heimweh nach den Eltern, Geschwistern oder auch nach ihrem Lieblingstier haben. Hier ist dann wieder der zuständige Betreuer gefordert, um das Heimweh mit diversen Aktivitäten wie Basteln, Fußballspielen und kleinen Gesprächen in den Hintergrund zu stellen.
Eva-Maria Reckhaus-Brennker ist eine der Betreuerinnen in Lenste und betreut bei den Neun- bis 13-Jährigen das Zelt Nummer sechs mit Sarah Quadvlieg, Lisa und Franziska Hansmersmann, Lara Strüber, Larissa und Alena Böhm, Monique Tielking und Christin Pieper. Alle haben sich von Anfang an schnell gefunden und ihr Zelt zusammen eingerichtet. Für schlechtes Wetter oder vorübergehender Langeweile hat der Kreissportbund immer eine Auswahl an Gesellschaftsspielen im Gepäck, die man auch gut in den Zelten und mit der Gruppe spielen kann.

Artikel vom 05.08.2005