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1513 Jugendliche noch
ohne Ausbildungsplatz

Nachfrage ist in diesem Jahr deutlich gestiegen

Kreis Paderborn (WV). Trotz vielfältiger Aktivitäten der Agentur für Arbeit - so wurden in den vergangenen Wochen durch persönliche, telefonische oder schriftliche Kontakte mit mehr als 5000 Betrieben und Unternehmen aus der Region rund 300 zusätzliche Ausbildungsstellen akquiriert - klafft die Schere zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsstellenmarkt noch beträchtlich auseinander.

Ende Juli hatten 1513 junge Männer und Frauen noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Dem standen lediglich 330 noch nicht besetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Die Zahl der unversorgten Jugendlichen überstieg den Vorjahreswert um 275 oder 22 Prozent, bei den freien Stellen war die Zahl um 114 oder 26 Prozent geringer als Ende Juli 2004. Rein rechnerisch entfielen Ende Juli auf eine freie Stelle noch 4,6 Bewerber (Vorjahr 1 zu 2,8).
Die Zahlen beschreiben somit eine deutlich ungünstigere Situa-tion als im Vorjahr, wobei sich die angespannte Ausbildungsmarktlage in erster Linie aus einer deutlich gestiegenen Nachfrage ergibt. Seit Beginn des Beratungsjahres (das Beratungsjahr erstreckt sich über den Zeitraum Oktober 2004 bis Ende September 2005) haben sich 3943 Jugendliche über die Berufsberatung der Agentur für Arbeit um einen Ausbildungsplatz bemüht, rund 360 oder zehn Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im Kreis Paderborn errechnet sich eine Relation von 1 zu 5,2. Hier stehen den 1021 unversorgten Jugendlichen 196 noch nicht besetzte Ausbildungsstellen gegenüber.
Es gibt aber auch jetzt noch immer wieder Chancen für eine Ausbildungsvermittlung: Im Kreis bestehen unter anderem für folgende Berufe gute Vermittlungschancen: Versicherungskaufmann/-frau im Außendienst (Voraussetzung: Fachhochschul-/Hochschulreife, 18 Jahre), Informatikkaufmann/-frau (Höhere Handelsschule, gute Noten in Mathematik), Textilmaschinenführer/in - Veredelung (mittlere Reife) und Holzmechaniker-Innenausbau (Berufsgrundschuljahr -Fachrichtung Holz). Ansprechpartnerin für Interessierte: Frau Schramm, Telefon 05251/120324. Für das Jahr 2005 hat die Arbeitsagentur Paderborn knapp fünf Millionen Euro für die berufliche Weiterbildung (einschließlich Unterhaltsgeld) eingeplant. Das sind rund 32 Prozent der Mittel für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Diese Zahlen verdeutlichen, so die Agentur für Arbeit, dass man sich nicht aus der Förderung der beruflichen Bildung verabschiedet habe.

Artikel vom 03.08.2005