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»Fred« freut sich auf das Fest

Kreisschützenfest in Hörste: Gastgeber gerüstet - Kandidaten in Sicht

Von Marion Neesen
Altkreis Büren/Hörste (WV). Nahezu unbemerkt, aber dennoch kein bisschen weniger intensiv laufen in diesem Jahr die Vorbereitungen für das Schützenereignis des Jahres überhaupt. In gut einem Monat werden sich rund 6200 Schützen, Musiker, Majestäten und Hofdamen auf machen, ihr gemeinsames Fest des Jahres zu feiern. Diesmal geht es allerdings über die Grenzen des Kreises Paderborn hinaus. Der 1700-Seelen Ort Hörste im Stadtgebiet von Lippstadt ist Gastgeber des 48. Kreisschützenfestes.

Bereits zum zweiten Mal zieht der Schützentross außer Landes nach Hörste. 1975 regierten hier Erwin Masurat und Hildegard Wieneke das Kreisschützenfest. Das amtierende Kreiskönigspaar Mathias Heinrichsmeier und Sylvia Junkerjürgen sowie die Kirchspiel Schützenbruderschaft freuen sich schon seit einem Jahr auf die erneute Schützeninvasion in ihrem Heimatort und sind seit Monaten unter dem Motto »Schützen zeigen Flagge« mit den Vorbereitungen beschäftigt. So stellten die Majestäten jetzt »Fred« vor, der den Ort und seine Gäste schon einmal in Schützenfest-Laune versetzen soll. Fred, ein Holzschütze in 200-facher Ausführung, soll im September die Vorgärten und Häuser schmücken.
Mit den Vorbereitungen für das 48. Kreisschützenfest ist auch der Geschäftsführer des Kreisschützenbundes Helmut Tewes zufrieden. »Die Planungen laufen mindestens genauso gut wie anderswo. Die Zelte werden diesmal sogar eine Woche vorher aufgebaut«, so Tewes. Platzprobleme gebe es in Hörste nun wahrlich nicht. »Hier weiß man schon 14 Tage vorher, wer zu Besuch kommt«, scherzt Tewes. Rund 7000 Quadratmeter überdachte Feierfläche steht dem Schützenvolk vom 2. bis 5. September zur Verfügung. Das ist mehr als sonst. Erwartet werden auch mehr Aktive als sonst. Denn auch aus dem benachbarten Lippstadt nehmen Schützenvereine teil. Aus dem Altkreis Büren sind runde 50 Vereine eingeladen, denn neu angeschlossen hat sich den Altkreisschützen der Heimatverein Sintfeld mit Elisenhof, Eilern, Friedrichsgrund und Klosterheide.
Und noch etwas Neues wird es beim großen Festumzug in Hörste geben. Erstmals werden sich die Zugteilnehmer auf ihrer Strecke begegnen. »Das ist in Hörste so üblich, und hat auch zum Jubiläumsfest dort wunderbar geklappt«, beruhigt Tewes Skeptiker. Es wird rund 500 Meter aus dem Ort herausmarschiert, gewendet und wieder hineinmarschiert. Damit sich dabei die Musikkapellen nicht ins Gehege kommen, wird ein Schild aufgestellt. »Von diesem Punkt an wird dann nur in eine Richtung gespielt«, erklärt der Kreisgeschäftsführer.
Mit Spannung erwartet wird natürlich auch das Vogelschießen am Festmontag. Insgesamt 22 Vereine sind schießberechtigt, erstmals nach 20 Jahren darf auch Blankenrode wieder auf den Schützenadler feuern.
»Unter den schießberechtigten Dörfern sind zwölf, in denen das Kreisschützenfest überhaupt noch nicht war«, weiß Helmut Tewes. Ein heißer Kandidat könnte da etwa Steinhausen als größter Bürener Ortsteil sein. Aber auch der kleinste, nämlich Barkhausen, hat noch nie ein Kreisschützenfest ausgerichtet. Während die Ortschaften des alten Amtes Salzkotten-Boke komplett nicht zur Waffe greifen dürfen, gibt es im Raum Lichtenau noch reichlich Anwärter. Asseln, Atteln, Hakenberg, Kleinenberg und auch Lichtenau selbst gehören zu den Orten, die Schießen dürfen und auch gleichzeitig noch nie Gastgeber waren. Den ersten Durchgang eröffnet übrigens Fürstenberg, den zweiten Grundsteinheim.
Spekuliert werden darf also reichlich. Doch vermutlich tritt die Nachfolge auf dem Thron wieder einer an, mit dem am Ende niemand so richtig gerechnet hat.

Artikel vom 03.08.2005