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Ihr Einsatz galt den Mitmenschen

Courage-Preisträgerin Traute Kirsch starb nach langer Krankheit

Beverungen (-tg). »Sie hat wenig an sich, aber viel für andere gedacht und getan.« Dieser kurze Vers skizziert treffend das Leben von Traute Kirsch aus Beverungen. Die engagierte Umweltschützerin starb -Êwie bereits berichtet -Êjetzt nach langer Krankheit im Beisein ihrer Familie in der Habichtswaldklinik in Kassel.

Stets an ihrer Seite bei ihrer schweren Krankheit war Ernst-Günter Kirsch als treu sorgender Ehemann. Er war ihr eine feste Stütze, bis sie für immer ihre Augen schloss.
Das Licht der Welt erblickte sie als Traute Hoffmann am 13. September 1930 in Berlin, wo sie Grundschule und die Unterstufe des Gymnasiums besuchte, bevor sie in den Wirren des Zweiten Weltkrieges 1942 mit ihren Eltern nach Karlshafen übersiedelte und zum Gymnasium in Hofgeismar ging. Nach dem Abitur studierte sie Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg, London und Köln. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann Ernst-Günter Kirsch kennen, beide heirateten nach bestandenem Examen als Diplomkaufmann. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.1956 wechselte Ernst-Günter Kirsch in die Leitung der Fima Herlag in Lauenförde.
ÊTraute Kirsch machte sich einen Namen durch engagierte Unterstützung sozial schwacher Familien in vielfältiger Weise. Über Jahre führte sie das DRK Beverungen als Ortsvorsitzende, setzte sich politisch bis zur Wende für die FDP ein, war deren Kreisvorsitzende. Von 1979 bis zum Ausscheiden am 5. Oktober war Traute Kirsch FDP-Mitglied des Kreistages Höxter, arbeitete unter anderem im Jugendwohlfahrtsausschuss. Dem Rat der Stadt Beverungen gehörte sie von 1989 bis zum 22. April 1996 an, engagierte sich in verschiedenen Ausschüssen.
Traute Kirsch war sehr aktiv im BUND, gründete UNRAST (Unser Recht auf Stilllegung) in der Anti-Atombewegung und setzte sich in den Verbänden gegen Hartz IV ein, war Mitinitiatorin des »Bündnis-3-Ländereck«. Traute Kirsch hat sich stets für ihre Mitmenschen engagiert, ging unerschrocken bei der Verteidigung der Menschenrechte ihren geraden Weg und scheute nicht vor drohenden Unannehmlichkeiten zurück. Für diesen Einsatz wurde sie am 13. November 2004 mit dem »Zivilcourage-Preis« ausgezeichnet.

Artikel vom 03.08.2005