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Eine Rose als Athleten-Aperitif

Gütersloherin Laura Westermann schafft's auf den roten Teppich der DM

Von Marco Purkhart
Gütersloh (WB). Sie hatte nur einen Tag, um sich an den Impressionen der deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften zu berauschen. Doch das hat Laura Westermann von der LAG Gütersloh genügt, um für sich zu entscheiden: »Da muss ich unbedingt wieder hin.«

Alles bis ins Detail perfekt durchorganisiert und ein professionelles Flair, bei dem selbst regionale Top-Veranstaltungen nicht einmal im Ansatz mithalten können. »Das war wirklich unglaublich beeindruckend«, schwärmt die 15-jährige Rietbergerin. Dabei hat Laura bei ihrer ersten DM-Teilnahme das Braunschweiger Stadion an der Hamburger Straße (Kapazität: 23 000 Plätze) nur an einem von drei Tagen live erlebt - mit überwiegend leeren Rängen.
»Ich musste am Freitagabend schon wieder abreisen, weil ich meinen Urlaub in Bayern noch vorbereiten wollte. Am Samstag habe ich im Fernsehen dann ein gut gefülltes Stadion gesehen. Das hätte ich natürlich viel lieber vor Ort genossen«, trauert die Nachwuchsleichtathletin der verpassten Kulisse ein wenig nach. Aber dafür wurde sie ja - wie berichtet - auf sportlichem Wege voll und ganz entschädigt.
Beim Speerwerfen trat Laura in der weiblichen B-Jugend (16 bis 17 Jahre) und damit einen Jahrgang höher als gewohnt an. Als mit Abstand jüngste DM-Teilnehmerin schlug sie sich prächtig, warf am Freitagmorgen um 13 Uhr gleich mit dem ersten Versuch den Speer 39,74 Meter weit, erreichte damit den angestrebten Endkampf-Einzug und darf sich in dieser Altersklasse nun als siebtbeste Speerwerferin Deutschlands bezeichnen. Ein sensationeller Erfolg, denn noch vor kurzem plagte sich Laura mit einer schweren Schulterzerrung herum.
Für das mit einer Medaille verbundene Siegertreppchen reichte es zwar trotzdem nicht. »Aber das hätte ich mir auch nie träumen lassen.« Leer ging Laura trotzdem nicht aus: Neben dem Podest des Siegertrios rollten die Organisatoren einen roten Teppich aus, auf dem auch die Top 8 geehrt wurden - mit einer roten Rose und einer Urkunde. Nicht nur die Mini-Präsente haben bei Laura Appetit auf mehr geweckt: »Es muss der Hammer sein, bei einer Deutschen Meisterschaft zu gewinnen.«
Bis dahin verbleibt zwar noch ein weiter Weg. Aber das LAG-Sternchen setzt nun alles daran, auch für 2006 wieder die DM-Qualifikation zu schaffen. Erste Grundlagen dazu legt sie derzeit schon: Selbst auf der Ferienfreizeit in Bayern geht Laura jeden Morgen durch die Berge joggen. Der Ehrgeiz hat sie halt gepackt.

Artikel vom 02.08.2005