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Menschen in
unserer Stadt
Debora do Nascimento
Schülerin

Debora Andreia Lima do Nascimento, schon der Name klingt wie eine Melodie. Und musikalisch ist Debora auch, schon allein wegen ihrer Herkunft.
Die heute 18-Jährige hat die ersten 15 Jahre ihres Lebens in ihrem Geburtsland Brasilien verbracht. Dort wird zwar nicht Tag und Nacht Samba getanzt, aber dennoch ist die Musik ein fester Bestandteil des Riesenstaates in Südamerika. Ganz im Norden liegt Deboras Heimatstadt Belem, eine Millionenmetropole an der Mündung des Amazonas und bei dem ständigen Tropenklima niemals kühler als 30 Grad Celsius. Zunächst hat es die Mutter nach Deutschland verschlagen. In Löhne lernte sie an einem Silvesterabend ihren heutigen Ehemann kennen.
Es dauerte dann nicht mehr lange, bis auch Debora in ihre neue Heimat in Halstern einzog. An diese Tage im September 2002 kann sich die Schülerin noch bestens erinnern. Der erste Flug ihres Lebens dauerte gleich 18 Stunden und war trotzdem nicht so aufregend wie die ersten Kontakte in Deutschland. Mit ihrer Muttersprache Portugiesisch und ein paar Brocken Englisch konnte sie sich kaum verständigen. Cousine Brenna, die schon länger in Löhne lebt, hat dann viel zur Integration beigetragen. Und Debora hatte das Glück, in Deutschlands drittbeste Hauptschule nach Löhne-West gehen zu dürfen. In einer Förderklasse wurde die deutsche Sprache erlernt, in ihrem ersten richtigen Schuljahr schaffte sie schon die Qualifikation für die Mittlere Reife und seit diesem Sommer hat sie den Schulabschluss in der Tasche. Eine beachtliche Leistung für ein Mädchen, das noch keine drei Jahre in Deutschland ist. Bevor sie nun zur Höheren Handelsschule geht, ist erst einmal Urlaub in der Türkei angesagt, mit Freund Timo. Seit 14 Monaten ist das Paar unzertrennlich. Darum bleibt auch keine Zeit mehr für Volleyball, obwohl Debora das Spiel sehr gut beherrscht. Sie hatte großen Anteil an der Kreismeisterschaft, die ihre Schule im Mixed errang.
Natürlich interessiert sich Debora auch für Fußball. Dieser Sport ist neben dem Tanz das zweite Lebenselexier der Brasilianer und auch mit dem etwas größeren Leder kann Debora sehr gut umgehen. Doch im Moment heißt es für sie vor allem: »Nur die Liebe zählt«. G. Lieb

Artikel vom 03.08.2005