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Es dreht sich: Heder-Idylle
ist endlich wieder perfekt

Salzkottener Wasserrad erfolgreich repariert

Von Marion Neesen (Text und Foto)
Salzkotten (WV). Es dreht sich wieder. Darauf haben die Salzkottener und sicherlich auch viele Besucher der Sälzerstadt lange gewartet. Doch jetzt dreht das Wasserrad an der Heder endlich wieder seine Runden.

Es war eine schwierige Operation, doch der Patient hat sie gut überstanden. Denn ganz so einfach lässt sich ein tonnenschweres Wasserrad im wahrsten Sinne des Wortes nicht aus der Fassung bringen. Um den Lagerschaden des 1987 an der Heder installierten Wasserrades reparieren zu können, musste das Ungetüm erst einmal aus seiner Position gehoben werden. Dazu waren zwei riesige Autokräne sowie Spezialisten aus Haaren, Dortmund und der Deutschen Gerätebau notwendig.
Wie sich bei näherer Untersuchung schnell heraus stellte, war die tragende Welle nicht kaputt. Das große 40-Tonnen-Lager saß jedoch fest und hatte auch die Narbe beschädigt. »Nur mit einer Auftragsschweißung und anschließendem Ausdrehen konnte ein richtiger Lagersitz wieder garantiert werden«, so Ulrich von Sobbe, Vorsitzender des Salzkottener Fördervereins für kulturhistorische Bauten und Bauwerke. Ein Lager für ein Wasserrad muss schon ein wenig größer dimensioniert sein als üblich. Denn im Winter, wenn sich Eis bildet, muss es nicht nur dem üblichen Gewicht Stand halten. Dann verdoppelt sich nahezu die Last. Ulrich von Sobbe freut sich vor allem, dass die Reparatur noch vor dem Salzkottener Schützenfest geklappt hat. »Nicht nur die Salzkottener, sondern auch die vielen Besucher hätten sicherlich nicht verstanden, warum sich das Rad nicht dreht«, so von Sobbe, der hofft, die nächsten zehn Jahre nun erst einmal Ruhe zu haben.
Der Förderverein für kulturhistorische Bauten und Bauwerke hatte den Bau des Wasserades vor mehr als zehn Jahren bei der Deutschen Gerätebau in Auftrag gegeben. 1987 konnte es eingeweiht werden und lief seitdem Tag für Tag und Nacht für Nacht seine Runden. Bis zu seinem Stillstand vor knapp zwei Jahren hatte es mehr als zwei Millionen Kilometer zurückgelegt. »Das Wasserrad hat die kulturelle Entwicklung im Hederauenbereich mit Gradierwerk, Ölmühle und Handwerkerinsel erst ausgelöst und ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken«, freut sich von Sobbe, dass es an der Heder endlich wieder rund geht.

Artikel vom 02.08.2005