04.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eingespieltes Team
will ins Spitzen-Drittel

Spvg. Steinhagen: Sina Speckmann passt ins System


Von Gunnar Feicht
Steinhagen (WB). Beim »Spinning«, dem Trendsport im Fitnesscenter, floss der Schweiß in Strömen. Die Charakteristika des ungewöhnlichen Trainingsauftakts will sich Frauenhandball-Oberligist Spvg. Steinhagen aber nur teilweise zu eigen machen: Hohe Trittfrequenz und Einsatz bis zur totalen Erschöpfung ja - auf der Stelle treten möchte Trainer André Schnadwinkel jedoch auf keinen Fall.
Nach Platz sechs mit 21:19 Punkten (einen Zähler hinter Altkreisrivale Halle) darf's im dritten Oberliga-Jahr schon ein bisschen mehr sein. »Das obere Drittel des 13er-Feldes«, also Rang vier plus/minus eins, traut sich die eingespielte Truppe zu, falls alle Leistungsträgerinnen gesund bleiben.
»Das wäre aber auch unter unseren Bedingungen das Maximum«, weiß Schnadwinkel. Denn TV Verl (»gewaltig aufgerüstet«), TV Lenzinghausen (»trotz einiger Abgänge in der Spitze etabliert«) und Vorwärts Wettringen (»in der vergangenen Rückserie superstark«) genießen dank Routine und Durchschlagskraft eine Ausnahmestellung. Der »freiwillige« Regionalliga-Absteiger Oberlübbe ist nach personellen Einbußen schwer einzuschätzen.
Nach mäßiger erster Vorbereitungsphase (»Da war die Beteiligung durchwachsen«) setzt »Menzi« Schnadwinkel ganz auf den sechswöchigen zweiten Block mit sieben oder acht Testspielen und einem »Intensivwochenende«. Was zum »oberen Drittel« der Liga fehlt, zeigt die Tabelle der abgelaufenen Serie: Die Top Vier übertrafen das Steinhagener Trefferkonto allesamt um mehr als 100 Torerfolge. »Wir müssen im Angriff mehr Stabilität erreichen, die Chancenverwertung verbessern und insgesamt mehr Konstanz 'reinkriegen. Gegen die starken Gegner hatten wir oft bis zu 40 starke Minuten, aber das reicht eben nicht, um 'mal einen Großen zu schlagen«, weiß der versierte Coach. Das Tempogegenstoßspiel vereinfachen, zwei, drei neue Angriffskonzepte erarbeiten - das sind die Hauptaufgaben, die aber noch Zeit brauchen, »weil wir einige eingefahrene Bahnen aufbrechen müssen«.
Steinhagens Pluspunkte: Die ohnehin schon effektive 6-0-Deckung soll durch Umstellungen im Mittelblock noch erfolgreicher arbeiten - und Neuzugang Sina Speckmann, die ehemalige Jugendauswahlspielerin aus Hesselteich, verspricht aus dem Rückraum mehr Torgefahr: »Ihre technische Ausbildung ist für unser Spielniveau perfekt, eine eindeutige Bereicherung«, freut sich Schnadwinkel, wirbt aber auch um Geduld: »Sina übernimmt im Spiel schon sehr viel Verantwortung, muss aber noch an ihrer Erfolgsquote arbeiten.« Der zweite Neuzugang Jennifer Ebreo vom Nachbarn Halle muss in große Fußstapfen treten: Clarissa Conrad, in vielen Spielen starker Rückhalt im Tor, ist nach Abschluss ihres Studiums in Münster zum Regionalliga-Neuling Königsborn gewechselt.

Artikel vom 04.08.2005