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Eine Mehrheit ist für
regenerative Energien

Weltweit Vergütung nach deutschem Vorbild


Zum Leserbrief »Immer mehr Anträge auf Windräder sind offenbar ein Amoklauf vor Torschluss« von Alfons Langhanki (Wewelsburg) in der Ausgabe vom 26. Juli meint dieser Leser:
Der Verfasser behauptet, dass kein anderes Land dem deutschen Vorbild der Einspeisevergütung für Windenergie gefolgt sei. Tatsache ist, Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird heute in allen Ländern der Europäischen Union gefördert. Weltweit kommt hier mehrheitlich sogar das Vergütungsmodell nach deutschem Vorbild zum Einsatz.
Weiter versucht der Verfasser zu suggerieren, dass die absolute Mehrheit der Gesellschaft für die Rücknahme der Gesetze zum Ausbau der regenerativen Energien ist. Tatsächlich aber beweisen mehrere unabhängige Umfragen von Allensbach, Emnid und forsa, dass die Mehrheit der Bevölkerung zum weiteren Ausbau der regenerativen Energien steht. Denn jeder Bürger kann ja mittlerweile spüren, was sich auf den Energiemärkten zurzeit und in Zukunft verschärft abspielen wird.
Oder wollen wir den Indern und Chinesen in Zukunft das Heizen und Autofahren verbieten? Auch wird der Verfasser, der ja erklärtermaßen ein Befürworter der Atomenergie ist, eines Tages feststellen, dass Atomkraftwerke Uran benötigen, dass Deutschland teuer importieren muss, und dessen Vorkommen noch nicht einmal so weit reichen wie die Erdölreserven.
Regenerative Energien sind unendlich und Deutschland hat genügend davon. Wenn er genauer recherchieren würde, hätte er entgegen seiner Behauptung längst festgestellt, dass jedes seiner Frühstücksbrötchen im Gegensatz zur Windenergie von der Europäischen Union (EU) in Form einer so genannten Flächenprämie aus Steuergeldern subventioniert wurde. Vielleicht sollte er sich ja einmal darüber bei der Landtagsabgeordneten und Bäuerin Maria Westerhorstmann informieren, die sich ja gerne vor seinen Karren spannen lässt, dass auch ihr Bauernhof seit Jahrzehnten satte EU-Subventionen kassiert. Zur erneuten Klage gegen das Gesetz zur Einspeisung von Erneuerbaren Energien (EEG) möchte ich nur feststellen, dass selbst der europäische Gerichtshof im Jahre 2001 dieses Gesetz als verfassungskonform bezeichnet hat.
Letztendlich sollte er einmal überlegen, inwieweit er selbst durch seine propagierten Unwahrheiten an der Entfachung des »Totalen Krieges« in den Kommunen beteiligt ist. Er selbst sorgt mit seinen nachweisbar falschen Aussagen dafür, dass Menschen und interessierte Investoren aus der Region verängstigt werden mit der Folge, dass große Energieversorger wie EON auch diesen Markt monopolistisch unter sich aufteilen werden.
Und glauben Sie mir, die werden dafür sorgen, dass Strom nur aus der Steckdose kommt - und zwar zu deren Konditionen.

MARTIN SCHRAUTEMEIER
Im Kuhlen 3
Delbrück

Artikel vom 02.08.2005