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Bis zu 70 Herzschrittmacher pro Jahr

BZ-Serie über die Abteilungen des Lukas-Krankenhauses Ñ Teil 5: Innere Medizin

Von Lars Rohrandt
(Texte und Fotos)
Bünde (BZ). Die Medizinische Klinik des Lukas-Krankenhauses behandelt alle Krankheiten der Inneren Medizin. Besonders sind dies Tumor-, Herz-, Kreislauf- und Lungenerkrankungen sowie Magen- und Darmerkrankungen und Stoffwechselkrankheiten. »Häufig kommen bei einem Patienten mehrere Erkrankungen zusammen«, sagt Chefarzt Professor Dr. med. Dieter Brunswig. Dies sei um so wahrscheinlicher, je älter der Patient ist.

Herz- und Kreislauferkrankungen machen mit 30 bis 40 Prozent, so schätzt der 64-jährige Brunswig, den Arbeitsschwerpunkt der Ärzte in der allgemeinen inneren Medizin aus. 60 bis 70 Mal im Jahr implantieren sie Herzschrittmacher. Eine enge Zusammenarbeit gibt es hier mit der Fachklinik für Geriatrie in Enger und dem Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen. Am Lukas-Krankenhaus selbst steht eine Dialyse mit zehn Plätzen bereit, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. In enger Zusammenarbeit ist sichergestellt, dass Patienten die bestehende Dialysebehandlung hier fortsetzen können und auch notfallmäßig dialysiert werden können.
»In den vergangenen Jahren hat sich die Video-Endoskopie durchgesetzt«, berichtet Professor Brunswig, der seit 1979 in Bünde arbeitet und an der Uni-Klinik Würzburg lehrt. In den modern ausgestatteten Untersuchungsräumen des Lukas-Krankenhauses wird diese Form der Endoskopie für den Magen-Darm-Trakt, die Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege durchgeführt - mit der Möglichkeit endoskopischer Eingriffe. Weiterhin werden auch endoskopische Untersuchungen der Bronchien durchgeführt. Pro Jahr stehen rund 2000 Endoskopien an. Beachtenswerte medizin-technische Neuerungen gebe es alle vier bis sechs Jahre, sagt der Chefarzt und ärztliche Direktor des Krankenhauses.
Die Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie der Klinik ist für Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Dünn- und Dickdarms, der Leber und der Bauchspeicheldrüse zuständig - seien es Blutungen, Geschwüre oder Polypen - sowie Stoffwechselerkrankungen. Bei Patienten mit Stoffwechselerkrankungen - Stichwort Diabetes - werden spezielle Diätberatungen durchgeführt. Für Typ-2-Diabetiker bietet das Diabetes-Team eine strukturierte Schulung gemäß der Richtlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft an.
In der Kardiologie und der Internistischen Intensivmedizin werden Erkrankungen des Herzens, der Gefäße und des Kreislaufs behandelt. »Gemeinsam mit den Anästhesisten leiten wir die Intensivstation«, sagt Brunswig. Patienten mit einem akuten Schlaganfall werden zusammen mit dem Institut für Neurologie behandelt.
In der Hämatologie und Onkologie werden bösartige und gutartige Formen von Tumorerkrankungen und Erkrankungen des Blutes behandelt. »Immer mehr chemotherapeutische Behandlungen können ambulant durchgeführt werden«, erzählt Professor Brunswig.
Für die Behandlung von Patienten im Endstadium einer Tumorerkrankung steht seit Ende der 90er Jahre eine Palliativ-Station mit speziell geschultem Personal zur Verfügung. »Hier werden Symptome gelindert, die medizinisch nicht mehr zu beeinflussen sind«, erklärt der Chefarzt. Der letzte Lebensabschnitt solle würdevoll und erträglich zu Ende gehen.
Die wichtigste diagnostische Säule der Medizinischen Klinik ist das Zentrallabor, das unter der Leitung des Chefarztes steht. Sieben Assistenten erstellen pro Jahr rund eine halbe Million Analysen. »Bei jeder Krankenhausaufnahme stehen Laboruntersuchungen des Blutes oder von Körpersäften an«, erklärt Brunswig.
Um eine umfassende Betreuung zu bieten, arbeitet die Medizinische Klinik, die anerkannt ist zur vollen Weiterbildung für Ärzte in der Inneren Medizin, eng mit den Chirurgischen Kliniken, der Frauenklinik und der Radiologie des Lukas-Krankenhauses zusammen.

Artikel vom 02.08.2005