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Entscheidungen gemeinsam treffen

Das heilpädagogische Kinderhaus in Stemwede feiert zehnten Geburtstag auf Ameland

Stemwede (WB). Ein schönes Fest können heute die Kinder und Mitarbeiter der heilpädagogischen Kinderhäuser in Stemwede feiern. Denn die Einrichtung besteht seit genau zehn Jahren. Und hierfür haben sich die Verantwortlichen etwas ganz besonderes einfallen lassen.

Der Geburtstag wird im kleinen Kreis auf der Insel Ameland gefeiert. Lothar Pannen, Leiter des heilpädagogischen Kinderhäuses, schaute aus diesem Anlass einmal in die Vergangenheit: »Zehn Jahre heilpädagogisches Kinderhaus bedeuten zehn Jahre pädagogisches Handeln und zehn Jahre Entwicklung der Kultur im sozialen Miteinander.«
Sein Dank richtete sich vor allem an alle Menschen, die die Arbeit in der Einrichtung unterstützt und getragen haben. Aber auch die kritischen Stimmen hätten ergänzend dazu beigetragen, dass das pädagogische Handeln im heilpädagogischen Kinderhaus einer täglichen Überprüfung in einem großen Lernfeld unterliege. »Es ist für das heilpädagogische Kinderhaus von großer Bedeutung, dass durch sein Handeln die Rechte der Betroffenen gewahrt und alle Parteien mit einbezogen werden. Die Beteiligung der jungen Menschen und ihrer Familien, aber der Fachleute sowie das soziale Umfeld des heilpädagogischen Kinderhauses, wird über eine Reihe von demokratischen Strukturen gewahrt«, so Pannen weiter.
So entscheide ein Gremium bestehend aus Kindern und Jugendlichen aller Projekte der Einrichtung maßgebliche Fragen. »Diese beziehen sich unter anderem auf die finanziellen Vorgänge, auf Teile personeller Hintergründe und auf Wirkung von außen und innen.«
Darüber hinaus hätten fachliche Arbeitsgruppen in den vergangenen zehn Jahren diese Projekte entwickelt, Qualifizierungen gesichert, Konflikte untersucht und Lösungswege gestaltet.
Mittlerweile organisiert das heilpädagogische Kinderhaus selbst eine Reihe von Fortbildungen und Qualifizierungen, die auch Fachkräfte aus anderen Einrichtung offen stehen. In der Vergangenheit seien die Verantwortlichen auch immer bestrebt gewesen, im Hinblick auf die Qualifizierung eine Reihe von Kooperationen anzustreben. So arbeitet das Gesamtprojekt mit Beratungszentren, der Kinder und Jugendpsychatrie, Hilfen für Behinderte und wissenschaftlichen Institutionen zusammen. »Darüber hinaus arbeiten wir sehr eng mit der Wirtschaft und auch der Politik zusammen.« Pannen betont zudem, dass die Türen aller Projekte offen für Menschen aus der Region seien. »Besonders genutzt wird dabei auch der Freizeitbereich, der teilweise mit Kinder und Jugendlichen aus dem regionalen sozialen Umfeld heraus gestaltet wird.« Pannen betont, dass dabei die Arbeit noch weiter intensiviert werden solle. So sollten zum Beispiel kulturelle und sportliche Aktionen, Fachtagungen, Öffentlichkeitsveranstaltungen Kunstaktionen und therapeutische Möglichkeiten mehr den Menschen in der Region zur Verfügung stehen.
»Damit öffnet das heilpädagogische Kinderhaus noch mehr als bisher seine Türen. Ein erster gemeinsamer Anlass ist eine öffentliche Begehung beim Kinderhaustag am 19. August.«
Doch am heutigen Tag werden zunächst einmal alle Kinder und Mitarbeiter den zehnten Geburtstag gebührend auf Ameland feiern.

Artikel vom 01.08.2005