01.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 


Grundrecht Arbeit

Ein »Markenzeichen christlichen Handelns«

Paderborn (WV). Erzbischof Hans Josef Becker hat gestern beim Caritas-Empfang im Liborianum alle gesellschaftlich relevanten Kräfte aufgefordert, beherzt gegen die Arbeitslosigkeit einzutreten. Als Mahnerin, Vordenkerin und Ideengeberin sowie über konkrete Hilfen habe auch die die Kirche ihre Aufgabe zu erfüllen und tue dies gerade im Bereich der Caritas.

Arbeit sei ein Grundrecht des Menschen und »das Menschenrecht auf Arbeit unmittelbarer Ausdruck der Menschenwürde«. Es sei eine »nicht akzeptable gesellschaftliche Situation«, wenn Millionen von Menschen ohne Arbeit da stünden. In seinem Grußwort beschrieb der Erzbischof die Organisation Caritas als das »weithin bekannte und geschätzte Markenzeichen christlichen Handelns«. Caritas sei zunächst Liebe. Liebe, die dem Menschen von Gott geschenkt werde und zugleich Antwort auf diese zuvorkommende Liebe Gottes. Gott und der Mitmensch, »der Andere, der Nächste, der Hilfebedürftige« bildeten die Adressaten der Caritas. Bedingungslos anerkannt und geliebt zu sein, wäre besonders im Fall arbeitsloser Menschen von Bedeutung.
Das Pontifikalhochamt im voll besetzten Dom feierte Weihbischof Manfred Grothe, Bischofsvikar für die Caritas gemeinsam mit zahlreichen Konzelebranten. In seiner Predigt warb der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes Manfred Grothe um das rechte Verständnis des Sakraments der Eucharistie. »Warum liegt der römisch-katholischen Kirche soviel an dem Sakrament?« fragte der Weihbischof. Das Interesse der Öffentlichkeit dafür sei doch eher gering. Müssten nicht andere Themen, beispielsweise der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit Vorrang haben? Es gebe viele konkrete Themenbereiche, in denen Kirche sich engagieren müsse, doch ohne die Sprache der Eucharistie blieben sie stumm.

Artikel vom 01.08.2005