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Und die Mühle klappert immer noch

Karl Kemena mahlt in Gohfeld Schrot in der dritten Generation


Von Sandra Vogt (Text und Fotos)
Löhne-Gohfeld (LZ). Karl Kemena ist rund herum zufrieden. So hatte sich der Müller den zweiten Mühlentag des Jahres vorgestellt. Die aufgestellten Bänke sind voll besetzt, die Volkstänzer zeigen ihre neusten Formationen, und schon von weitem steigt den Besuchern ein wohliger Geruch von frisch gebackenem Brot und leckerem Butterkuchen in die Nase. »So soll's sein, so wird's bleiben«, freut sich der alteingesessene Gohfelder, der die Mühle seines Großvaters in dritter Generation führt. Gemahlen wird nur noch zu Schauzwecken im eigenen Museum, doch frische Backwaren sind an Kemenas Mühle nie weit.
Besonders der frische Platenkuchen von Hobbybäcker Günter Gerlach steht bei Besuchern jedes Jahr hoch im Kurs. In der kleinen mühleneigenen Backstube zaubert der Löhner die westfälische Spezialität nach eigenem Rezept. »Von alters her«, wie er jedem interessierten Besucher gerne erzählt. In Westfalen sei der Butterkuchen schließlich bekannt. »Früher haben die Leute auch Freud- und Leidkuchen dazu gesagt, weil es ihn immer auf Hochzeiten und Beerdigungen gab.« Im großen Ofen färbt sich die Backware schnell gold-braun. Keine Stunde später landet die Köstlichkeit auf den Tellern der Besucher. Die nehmen auch gern ein frisch gebackenes Brot mit nach Hause, wie Lisa Sander und Ilse Niemeier erzählen. An ihrem Stand gehen fast 80 Leibe Roggenbrot und Brot mit Kleie über den Tresen.
Den nächsten Mühlentag veranstalten Müller Karl Kemena und seine vielen Helfer am Sonntag, 18. September.

Artikel vom 01.08.2005