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Einsatz mit Geist und Körper

Männerwerk der katholischen Mariengemeinde sucht Nachwuchs

Von Maike Stahl (Text und Foto)
Schlangen (SZ). Mit kritischem Blick streicht Wilhelm Hoppe über einen der Fensterrahmen am Pfarrheim. »Oh, hier müssen wir aber mal wieder streichen.« Herbert Hornberg und Paul Vogel pflichten ihm bei - es gibt eben immer etwas zu tun für das Männerwerk der katholischen Mariengemeinde. Denn neben der Weiterbildung zählt auch die Unterhaltung der gemeindlichen Gebäude zu den Aufgaben der Einrichtung.

»Gegründet wurde das Männerwerk 1951 mit dem Ziel einen Gemeinderaum beziehungsweise eine Kirche zu schaffen«, berichtet Herbert Hornberg, der als Schriftführer in dem dreiköpfigen Leitungsgremium fungiert Pfarrer Josef Fust gab damals die Anregung zur Gründung, die 19 Männer am 2. August in der Gaststätte Poppe-Sibille in die Tat umsetzten. Mit dabei waren damals auch Alfred Reiprich und Johannes Alewelt, die dem Männerwerk bis heute noch angehören.
Schnell schlossen sich den 19 Gründern unter Vorsitz von Ignaz Bruns weitere tüchtige Männer an, so dass 1954 tatsächlich die katholische Kirche eingeweiht werden konnte. »Die Männer haben damals die Steine für den Kirchbau aus den Haustenbecker Ruinen herangeschafft und gesäubert«, berichtet Paul Vogel. Das sei harte Arbeit gewesen. Gleichzeitig wurden im Nachbarhaus ein Versammlungsraum, ein Jugendraum und Sanitäranlagen geschaffen.
»Damals hatte das Männerwerk vor allem dazu gedient, rüstige, handwerklich begabte Männer unter einen Hut zu bringen«, erläutert Wilhelm Hoppe. Heute stünden die Bildungsveranstaltungen stärker im Mittelpunkt. Dabei haben die Mitglieder des Männerwerkes noch ein weiteres großes Bauprojekt maßgeblich unterstützt. »Beim Bau des Pfarrheims haben wir auch etliche Stunden an Eigenleistung eingebracht«, berichtet Herbert Hornberg. So sei beispielsweise die Vertäfelung entstanden.
1994 war auch das Pfarrheim fertiggestellt. Und doch gibt es für die heute 35 Mitglieder, zu denen seit Jahren auch Frauen zählen, immer noch eine Menge zu tun. »Zäune streichen, der Aufbau für das Pfarrfest - eigentlich immer, wenn Eigenleistung in der Gemeinde gefragt ist, sind wir zur Stelle«, sagt Paul Vogel. Deshalb suchen die Männer und Frauen auch dringend jüngere Mitglieder als Verstärkung. »Jetzt, da immer weniger Geld zur Verfügung steht, sind wir sehr wichtig für die Gemeinde«, weiß der Sprecher der Einrichtung.
Werbung für sich macht das Männerwerk unter anderem mit seinen Bildungsveranstaltungen, zu denen alle Interessierten, unabhängig von ihrer Konfession, eingeladen sind. »Wir sind dem Diözesan-Bildungswerk in Paderborn angeschlossen. Darüber bekommen wir auch immer hervorragende Referenten«, berichtet Vogel. Sechs bis acht Veranstaltungen pro Jahr nehmen Vogel, Hornberg und Hoppe sich vor. Nach der Sommerpause sind noch zwei Vorträge geplant. Zum einen soll Gemeindereferentin Bettina Schmidt neue Wege in der Vorbereitung auf die Erstkommunion aufzeigen, zum anderen wird es um den neuen Papst Benedikt XVI. gehen. »Diesen Abend wird Pastor Dr. Burkhard Neumann gestalten«, kündigt Vogel an. Es soll darum gehen, was der neue Papst in der Kirche von heute verändern könnte und sollte, gerade auch in Bezug auf die ökumenische Zusammenarbeit.

Artikel vom 30.07.2005