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Feuerwehr geht auf Tauchstation

Löschgruppe Spradow nimmt an Tauch- und Rettungslehrgang des DLRG teil


Bünde (vr). »Wir von der DLRG sehen meist mit eigenen Augen, wenn jemand zu ertrinken droht - die Feuerwehr dagegen birgt oftmals nur noch die Toten«, erklärt Uwe Hoymann, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Bünde. Um auch im Rettungsschwimmen und Tauchen bestens gerüstet zu sein, erlebte die Löschgruppe Spradow jetzt einen Dienstabend der etwas anderen Art im Bünder Freibad.
Schwer bepackt mit Sauerstoffflasche, Schwimmflossen und Atemgerät gehen Norbert Heitbrink und Frank Harre auf Tauchstation. Sie proben für den Ernstfall und simulieren die Suche nach einer vermissten Person unter Wasser. Doch wer dachte, er könne nach Anlegen der Ausrüstung einfach so ins Becken springen und abtauchen, der irrt sich gewaltig. Zunächst müssen die grundlegenden Verständigungszeichen unter Wasser beherrscht werden. »Daumen hoch« bedeutet so »Auftauchen«, ein Kreis mit Daumen und Zeigefinger signalisiert »Alles in Ordnung«.
»Tauchen ist ein Partnersport«, betont Petra Dembski immer wieder. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Björn Fritzlar sorgt die Tauchlehrerin des DLRG deshalb dafür, dass keiner der Teilnehmer unter Wasser auf sich allein gestellt ist. Beim »Schnupperlehrgang« lernen die 15 Männer und Frauen der Löschgruppe die Grundzüge des Tauchens. Dazu gehört unter anderem der richtige Umgang mit Druckluft und Atemgeräten. »Der Lehrgang ersetzt jedoch keine Tauchschule«, warnt Petra Dembski allzu eifrige Teilnehmer.
Während auf der einen Seite des Schwimmbades abgetaucht wird, geht es auf der anderen Beckenseite eher darum, den Kopf über Wasser zu halten. Uwe Hoymann zeigt seinen Schützlingen verschiedene Rettungsgriffe mit und ohne Geräte. Ein 50 Meter langes Seil kann, wie ein Lasso geschwungen, ebenso wie eine Rettungsboje entscheidende Dienste leisten. Mit Hilfe einer vier Kilogramm schweren Puppe probt Hoymann mit den Feuerwehrleuten, wie man Ertrinkende sicher wieder an Land bringt. »Selbstrettung geht vor Fremdrettung«, gibt er dabei allerdings zu Bedenken. Auch die Annäherung an verängstigte Verletzte muss geübt werden, damit diese nicht noch mehr in Panik geraten.
»Die Löschgruppe hat sich sehr gut gemacht«, lobt Hoymann nach einer Stunde die Teilnehmer, die erschöpft, aber um wertvolle Erfahrungen reicher aus dem Becken steigen. In regelmäßigen Abständen veranstaltet das DLRG Lehrgänge im Tauchen und Rettungsschwimmen für interessierte Löschgruppen und Verbände im Kreis. »Dabei gehen wir auf jeden Einzelnen ein und üben solange mit ihm, bis alles richtig gut sitzt«, betont Petra Dembski.

Artikel vom 28.07.2005