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Den Main vom Fahrrad aus erlebt

Gruppe des Heimat- und Wandervereins Stift Quernheim auf dem Main-Radweg

Kirchlengern-Stift Quernheim (BZ). Eine Woche auf Fahrradtour am Main und dort die wunderschöne Landschaft genießen, diesen Vorsatz setzte eine Gruppe des Heimat- und Wandervereins Stift Quernheim jetzt in die Tat um. Bevor es auf dem Main-Radweg zwischen Würzburg und Mainz losging, brachte die Deutsche Bahn AG alle sechs Teilnehmer zunächst in die fränkische Bischofsstadt Würzburg.

Die dort geplante Besichtigungstour hatte zunächst die Residenz zum Ziel. Dabei handelt es sich um eine der bedeutendsten Proanbauten des Deutschen Barock, 1719 bis 1744 im Wesentlichen unter der Leitung von Balthasar Neumann errichtet. Im Innern befinden sich das monumentale Treppenhaus mit dem riesigen Fresko von G.B. Tiepolo, der mit Rokkoko-Stukkaturen geschmückte Weiße Saal, der prachtvoll dekorierte Kaisersaal, der Spiegelsaal und die Hofkirche.
Im Anschluss wurden der Dom, die Neumünsterkirche und die Marienkapelle, das bedeutendste spätgotische Bauwerk Würzburgs mit dem Grabmal Balthasar Neumanns, besichtigt. Von der Festung Marienberg, ehemals Sitz der Fürstbischöfe, hatte man herrlichen Blick auf die Stadt und den Main. Weiter ging die Fahrt über Veitshöchheim mit seinem Rokkokogarten nach Karlstadt, wo es noch intakte Befestigungsmauern zum Main hin gibt.
An der Mündung der fränkischen Saale in den Main liegt Gmünden, dessen Altstadt und Burg durch eine gemeinsame Ringmauer umschlossen sind. Über Pflochsbach wurde Marktheidenfeld angefahren, wo malerische Fachwerkhäuser zu sehen sind. Auch Wertheim, wo die Tauber in den Main mündet, wurde besucht.
Die Aussicht von der Burgruine ist besonders schön. Miltenberg, ein idyllisches unterfränkisches Städtchen, reizvoll im Maintal zwischen Odenwald und Spessart gelegen, war nächste Station. Hier sind die Fachwerkgassen noch von Tortürmen umschlossen. Über Klingenberg und Obernburg wurde Aschaffenburg erreicht. Es liegt auf dem hügeligen rechten Ufer des Mains am Rande des Spessart. Die Altstadt wird beherrscht vom mächtigen Renaissancebau des Schlosses, der ehemaligen Residenz der Mainzer Kurfürsten.
Die vorletzte Etappe der Tour endete in Seligenstadt. Eine Fähre brachte die Teilnehmer auf das linke Mainufer, von dort ging es zum Quartier in die Stadt. Am nächsten Morgen wurde das jeweilige Stahlross für die letzten 75 Kilometer in Richtung Mainz »gesattelt«. Nach kräftiger »Bearbeitung« der Pedalen war das Ziel nicht mehr weit.
In Kostheim wurde noch einmal übernachtet. Ausgiebig Zeit, die rheinland-pfälzische Hauptstadt zu besichtigen, war dann am folgenden Morgen, bevor es per Zug in Richtung Heimat zurückging. »Einfach ein Erlebnis«, sagten sich die sechs Teilnehmer. Zumal ihnen »Petrus« während aller sechs Tagesetappen gut gesonnen war.

Artikel vom 28.07.2005