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Raser treten auf Bremse

Verengung wirkt schon: Anwohner freuen sich über mehr Ruhe

Von Judith Frerick
Harsewinkel (WB). Tempo 30 - daran hat sich auf der Straße »Im Vechtel« kaum jemand gehalten. Viele Autofahrer sind hier mit Tempo 50 und schneller hergebraust. Unzählige Verkehrskontrollen am dortigen Kindergarten belegen dies. Damit soll jetzt aber Schluss sein. Die verkehrsberuhigenden Maßnahmen auf dieser Raser-Rennstrecke sind so gut wie abgeschlossen, wie Andreas Kroh vom Fachbereich Bauen dem WESTFALEN-BLATT verrät.

Vor einem Monat rückten die ersten Bauarbeiter an, jetzt sind sie schon fast fertig. Die Pflanzbeete, die die Fahrbahn von Bordstein zu Bordstein auf 3,50 Meter verengen, sind bereits angelegt. »Nur mit der Bepflanzung sind wir noch nicht so weit. Das folgt dann erst im Herbst«, sagt Andreas Kroh, der darauf hinweist, dass hier Bäume Wurzeln schlagen werden. »Der ganze Bereich wird so noch undurchsichtiger gestaltet, so dass auch gar nicht mehr so schnell gefahren werden kann«, macht der Bau-Experte deutlich. In den nächsten Tagen werden noch Warnschilder in die Pflanzbeete gesetzt. »Schließlich sind die Fahrbahnverengungen so noch nicht so gut zu erkennen. Mit den Bäumen sieht das Ganze dann schon wieder anders aus«, ist sich der Fachmann sicher.
Gleichzeitig betont Andreas Kroh, dass die Resonanz der Anlieger recht positiv ausfalle: »Viele Bürger sagen, dass es tatsächlich ruhiger geworden ist in diesem Bereich«, freut sich Kroh über dieses dicke Lob. »Ja, es wirkt schon. Aber trotzdem wird es immer noch Verkehrsrowdys geben, die das Schild Tempo 30 übersehen«, meint der Verwaltungsangestellte, der die Zufriedenheit der Anwohner auch auf die öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema im März 2004 zurückführt. Hier wurden die Anlieger direkt um ihre Meinung gefragt. Heraus kamen zahlreiche Ideen und Anregungen, die auch in die Planungen einbezogen wurden.
Aus den angedachten Zebrastreifen wurden Querungshilfen - und zwar in Höhe der Gärtnerei Grothues und des Kindergartens. »Das ist auch dringend erforderlich, schließlich passieren täglich viele Kinder die Straße«, unterstreicht der Verwaltungsmann.
Die Gesamtkosten der städtischen Maßnahme belaufen sich auf rund 45 000 Euro. Hineingerechnet wurden dabei auch die ausgebauten, anthrazit farbenen Straßenseiten, die nun auch Platz für parkende Autos schaffen. Gleichzeitig wurden die Einfahrten zu den Grundstücken abgesenkt. Ein seinerzeit von der Stadtverwaltung vorgeschlagener Kreisel wurde von den Anliegern während der Bürgerversammlung abgelehnt - und nicht realisiert.

Artikel vom 28.07.2005