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Diesmal hat »Siggi«
Schwein gehabt

Leichter Nibelungen-Ulk mit Tom Gerhardt

Nach dem einschlagenden Erfolg seines »7 Zwerge«-Klamauks versucht Regisseur Sven Unterwaldt erneut, mit einem Comedy-Kinofilm einen Coup zu landen.

Im Mittelpunkt stehen dieses Mal ein großer und ein kleiner Held: »Siegfried« und sein sprechendes Schweinchen. Die Metapher ist deutlich: Anders als der berühmte Held der Vorlage, der Nibelungensage, fällt Siegfried nicht einer tödlichen Intrige zum Opfer, sondern wird gerettet - nach der neuen Version hat er eben »Schwein gehabt«.
»Es ist der Punkt gekommen, die Geschichte so zu erzählen, wie sie wirklich ist: Lustig und rheinisch«, sagte Gerhardt. Der Blödelbarde, dessen rheinischer Slang zum Markenzeichen wurde, hat auch das Drehbuch geschrieben. Die heitere Neuversion des Heldenepos entwickelte Gehardt am Pool in Rio de Janeiro.
Gerhardt spielt den jungen, starken Siggi, der in seiner Tollpatschigkeit so manche Katastrophe anrichtet. Dabei ist er von einer solchen Naivität und Unschuld geschlagen, dass ihm keiner richtig böse sein kann. Als er eines Tages auf seinem fröhlichen Streifzug durch den Wald die hübsche Kriemhild (Dorkas Kiefer) erblickt, ist es um ihn geschehen: Er setzt alles daran, ins Schloss der Prinzessin zu kommen und ihr Herz zu erobern. Für sie riskiert er nicht nur in der gefürchteten Drachenhöhle sein Leben, sondern kämpft noch gegen viele andere Hindernisse.
»Nur wenn du endlich gut drauf bist, kannst du das unendlich Böse besiegen«, meinte Gerhardt über das Motto des Films. Ständiger Begleiter Siggis und Schlüsselfigur der Geschichte ist das sprechende Schwein, eine Mischung aus »Schweinchen Babe« und dem Esel aus »Shrek«: Süß, aber zuweilen nervend. In anderen Rollen sind Volker Büdts (»Mensch Markus«), Daniela Wütte (»Hausmeister Krause«) sowie Jan Sosniok (»Berlin, Berlin«) in seiner ersten Kinorollezu sehen. Gastrollen haben Markus Maria Profitlich, Mirko Nontschew und Otto Waalkes, der eine Grille mimt.
Der Nibelungenulk ist nichts für anspruchsvolle Kinogänger oder Liebhaber tiefgründigen Humors, wohl aber etwas für junge und alte Fans des »Hausmeister Krause« und somit der leichten Unterhaltung. Die 90-minütige Komödie sei vor allem ein optimistischer Film über Liebe und Freundschaft und »einfach eine Sommer-Charme-Attacke« für die ganze Familie, meinte Gerhardt. Cineplex/Kinoplex.de

Artikel vom 28.07.2005