23.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

50 gemeinsame Jahre erlebt

Ja-Wort in St. Ulricus - Einsegung im Gemeindehaus

Börninghausen-Eininghausen (tik). Vor 50 Jahren begann ihre gemeinsame Lebensgeschichte: Friedrich und Meta Köster aus Eininghausen gaben sich vor Pastor Wilhelm Harre am 26. Juli 1955 in der St. Ulricus-Kirche in Börninghausen das Jawort. Am Sonntag, 24. Juli, werden sie von Pastor Friedrich Wilhelm Beckmann im Gemeindehaus erneut eingesegnet. Anschließend feiert das Jubiläumspaar mit zahlreichen Gästen seinen großen Tag.

Das Ehepaar ist seit einem halben Jahrhundert stets bodenständig und somit der Heimat immer treu geblieben, wo beide sich durch die Nachbarschaft und Bekannte auch kennengelernt hatten.
Zu ihrem Haus in der Delefeldstraße 2 gehörte früher eine kleine Landwirtschaft, die die Eheleute zehn Jahre nebenberuflich weiterführten. Danach bauten sie tatkräftig ihr Haus aus, in dem sie heute ihren Ruhestand verbringen. Beide sind dankbar, dieses Jubiläum noch erleben und feiern zu dürfen, denn seit dem vergangenem Jahr ist Friedrich Köster gesundheitlich angeschlagen. Gemeinsame Hobbies waren bis dahin das Wandern, Schwimmen und Fahrradfahren. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor. Beide sind verheiratet; fünf Enkelkinder im Alter von drei bis 14 Jahren gehören inzwischen zu den weiteren Nachkommen.
Friedrich Köster wurde am 21. November 1924 im Nachbardorf Börninghausen geboren und wuchs als Ältester mit zwei Brüdern und zwei Schwestern, von denen eine inzwischen verstorben ist, auf. Nach der Schulentlassung und Konfirmation am 2. September 1939 half er in der Landwirtschaft aus und fand schließlich eine Lehrstelle in der Metallverarbeitung. Im Jahre 1942 musste er nach zwei Jahren vorzeitig die Gesellenprüfung ablegen, da seine Einberufung zum Wehrdienst vorlag. Friedrich Köster wurde auch gleich nach Detmold zur Infanterie eingezogen. Am 1. Mai 1945, wenige Tage vor Kriegsende, geriet er in Halbe bei Berlin beim russischen Militär und später bei der polnischen Miliz in Gefangenschaft. Am 22. Juli 1949 wurde er aus dem Hauptlager Warschau über das Flüchtlingslager Friedland in die Krankenanstalt Göttingen eingewiesen, von wo er am 30. August 1949 in sein Elternhaus zurückkehrte. Erst jetzt konnte er wieder seinem Beruf wieder nachgehen, in dem er bis zur Pensionierung arbeitete.
Meta Köster geb. Lindemann wurde am 2. März 1928 in Eininghausen geboren und hatte zwei Schwestern. Nach ihrer Schulentlassung und Konfirmation im Jahre 1942 absolvierte sie das damals übliche Pflichtjahr, danach besuchte sie eine private Handelsschule in Bünde. In einem Steuerberatungsbüro fand sie eine Lehrstelle. In dem Betrieb war sie bis zur Familiengründung mit Friedrich Köster als Angestellte tätig.
Nachdem sie sich jahrelang den Kindern und dem Haushalt gewidmet hatte, kehrte sie wieder in ihren erlernten Beruf zurück und war als Finanzbuchhalterin in einer hiesigen Polstermöbelfabrik tätig. Nebenbei absolvierte sie verschiedene Kurse, um sich beispielsweise in den Bereichen EDV und Schreibtechnik fortzubilden. Später war sie in Verbindung mit dem Krankenhausneubau als Datentypistin für den Kreis Minden-Lübbecke in der Leitstelle Lübbecke tätig.
Im Alter von 60 Jahren verabschiedete sich Meta Köster aus dem Arbeitsleben in den wohlverdienten Ruhestand, in dem sie sich mit der Genealogie beschäftigte. Gern greift sie nach wie vor zur Mundharmonika, fährt zum Schwimmen und ist mit dem Rad unterwegs.

Artikel vom 23.07.2005