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Heimische Politik
begrüßt Neuwahl

Wahlkampf-Verlauf noch ungewiss

Espelkamp (sw). Ungewöhnlich einig zeigten sich Politiker aus Espelkamp am Freitag mit Blick auf die Entscheidung des Bundespräsidenten, den Bundestag aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen. Wie sich der Wahlkampf vor Ort gestalten wird, ist aber noch unklar.

»Eine Entscheidung im Sinne des Volkes«, erklärte Wilfried Windhorst, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, auf Anfrage. »Es müssen klare Verhältnisse geschaffen werden. Das Land muss wieder regierbar sein. Geplänkel können wir uns nicht mehr erlauben.«
Sie sei sehr mit der Entscheidung einverstanden, betonte auch FDP-Fraktionsvorsitzende Gisela Vorwerg. »Auch wenn der Kanzler kein Mitglied meiner Partei ist, respektiere ich seine Entscheidung, nach der NRW-Landtagswahl die Vertrauensfrage gestellt zu haben. Ich finde das sehr mutig. Es gab für die Regierung ja kaum noch Möglichkeiten.«
Das Land brauche Reformen, meinte sie. »Das, was Schröder angestoßen hat, muss weitergehen.« Kreisweit wollen die Liberalen und ihr Bundestagskandidat Dirk Schattschneider nach den Ferien einige gemeinschaftliche Wahlkampfveranstaltungen beginnen. Eventuell soll auch ein großer Name aus Berlin nach Espelkamp kommen, doch genaue Planungen gibt es noch nicht.
Einen auf Lothar Ibrügger bezogenen Wahlkampf kündigte Reinhard Hülsmann, Vorsitzender der Espelkamper SPD-Fraktion, an. »Er hat seit vielen Jahren gute Arbeit im Bundestag geleistet, und das wollen wir auch weiterhin unterstützen.« Der SPD-Fraktionsvorsitzende begrüßte die angesetzten Neuwahlen - vorausgesetzt, das Bundesverfassungsgericht spielt mit -, weil die jetzige Situation im Bundestag »auch kein Zustand« war. Hülsmann bezweifelte aber, dass die Pläne der CDU aufgehen: »Die SPD wird sicher mehr verlieren als die CDU, aber ich glaube, die neue Linkspartei wird eine Menge Stimmen bekommen. Ich denke nicht, dass CDU und FDP die neue Bundesregierung stellen können.«

Artikel vom 23.07.2005