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Schmalger brutzelt für Feinkost-Käfer

Dominik Henke fängt zum 1. September als Geselle beim Münchner Imperium an

Von Stefanie Westing
Schmalge (WB). Die Stadt München verbindet der Normalbürger auf Anhieb meistens mit dem Hofbräuhaus oder dem FC Bayern. So manchem Gourmet kommt aber auch gleich ein Name in den Sinn, wenn er an die bayerische Landeshauptstadt denkt: der des Feinkost-Experten Gerd Käfer. Und eben dieser bekommt demnächst Verstärkung aus Schmalge.

Dominik Henke, dessen Eltern das Gasthaus Wöstehoff »Krug zum Grünen Kranze« gehört, fängt zum 1. September als Geselle beim Münchner Feinkost- und Gastronomie-Imperium an - wenn bis dahin die Bänderverletzung auskuriert ist, die sich der 20-Jährige beim Grünholen für das Tonnenheider Schützenfest zugezogen hat. Im Moment humpelt der talentierte Nachwuchs-Koch nämlich auf Krücken durch die Gegend.
Den Kontakt zu Gerd Käfer hergestellt hatte Ulrich Benker, Betriebsratsvorsitzender der Harting KGaA, der ebenfalls in Schmalge wohnt. Als Käfer im vergangenen Jahr in Espelkamp war, um die Geburtstage von Margrit und Dietmar Harting kulinarisch zu bereichern, hatte der Betriebsratsvorsitzende dem Münchner Unternehmer von Dominik Henke und seinem Wunsch, für ihn zu arbeiten, erzählt. »Ich bin dann zum Vorstellungsgespräch nach München gefahren, habe mir alles angeschaut, und es hat geklappt«, erzählt der 20-Jährige. »Sie haben sofort ÝJaÜ gesagt.«
Schon vorher hatte Dominik Henke von Gerd Käfer gehört - und das nicht nur wegen dessen extravaganter Ideen, zum Beispiel Suppe in Flaschen zu servieren, sondern weil Käfer einmal im Rahdener Westfalen-Hof übernachtete, als er hierzulande eine Feier ausrichtete. Dort absolvierte Dominik Henke seine Ausbildung, die Wege kreuzten sich. »Ich hoffe, dass ich in München viel Außergewöhnliches lernen kann«, sagt der 20-Jährige, der selbst gern am Herd experimentiert, bei dem es aber durchaus auch mal ein einfaches Kotelett sein darf. Eigentlich, gesteht der passionierte Schwimmer und Saunagänger, habe ihn besonders die Stadt München gereizt. Kein Wunder, immerhin ist der 20-Jährige großer Fan der Kicker des FC Bayern. Damit ist er bei Feinkost-Käfer gut aufgehoben - immerhin hat das Unternehmen den Zuspruch für das Catering während der Weltmeisterschaft 2006 in der Allianz-Arena erhalten. Ab und zu, hofft Dominik Henke, wird er dort vielleicht den Ball auch rollen sehen können.
Wenn er zum 1. September anfängt, steht gleich das Oktoberfest vor der Tür - eine erste Bewährungsprobe für den 20-Jährigen, der allein nach München geht. Freundin Julia bleibt hier, will zunächst ihre Ausbildung beenden. »Und irgendwann kommt er ja auch zurück«, sagt sie. Denn eines Tages will Dominik Henke den »Krug zum Grünen Kranze« übernehmen. In diesem Zusammenhang räumt er auf mit dem Gerücht, das Gasthaus stehe zum Verkauf oder zur Verpachtung. »Ich wurde auch schon darauf angesprochen, ob wir verkaufen oder verpachten wollen, aber das ist Quatsch.« In einer Anzeige sei ein Käufer oder ein Pächter für ein Gasthaus im Mühlenkreis gesucht worden. Doch dabei handele es sich nicht um das Gasthaus Wöstehoff. Henke: »In der Anzeige war von Fremdenzimmern die Rede. Und die haben wir gar nicht.«

Artikel vom 23.07.2005