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Das Wort zum Sonntag

Jutta Hoppe

Von Jutta Hoppe


Es ist immer ein besonderes Erlebnis für mich, mitzuzusehen, wie mein Enkelkind mit seinen Bauklötzen spielt. Es baut gern damit und es macht ihm Spaß mit vielen Holzklötzen ein Haus entstehen zu lassen, Türen und Fenster einzusetzen und mit einer kühnen Dachkonstruktion das Haus zu vollenden.
Eigentlich will jeder Mensch ein Haus bauen. Manche können sich den Traum, im eigenen Haus zu wohnen, im Laufe der Zeit erfüllen. Viele werden es sich aber nicht leisten können. Doch wir alle möchten aus unserem Leben etwas machen. Wie beim richtigen Hausbau soll auch in unserem Leben aus vielen einzelnen Bauelementen ein stattliches Gebäude entstehen. Damit unser Lebensentwurf jedoch zum Tragen kommt, müssen wir die Bauvorschriften beachten. Beim Hausbau gilt die gute Regel, dass Grund und Boden untersucht sein müssen, bevor das Fundament des Hauses errichtet wird. Wie ist der Baugrund beschaffen? Wird er auch nicht nachgeben, wenn das Haus fertig ist?
Auch in unserem Leben muss der Baugrund stimmen. Wir können es uns nicht leisten, auf Sand zu bauen. Denn dann könnte unser Lebenswerk eines Tages wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Das kommt leider vor. Wir vertrauen auf Menschen, die unser Vertrauen missbrauchen. Wir überschätzen unsere Kraft. Am Schluss ist alles anders gekommen, als wir gedacht haben. Der Boden, auf dem wir bauen wollten, hat nicht getragen.
Es gibt einen festen Grund und Boden, auf dem sich gut bauen lässt. Ich denke zum Beispiel an die Bergpredigt Jesu und besonders an die Seligpreisungen.
Jesus preist Menschen selig, die wissen, dass sie vor Gott nichts vorzuweisen brauchen. Er nennt die Trauernden selig, weil sie getröstet werden sollen. Selig sind nach seinen Worten die, die keine Gewalt anwenden, und ebenso die Barmherzigen, und die, die ein reines Herz haben und auch die, die Frieden stiften.
Jesus sagt zum Schluss: »Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen herausfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.«
Vielleicht lesen Sie die Stelle im Matthäusevangelium, Kapitel 7, Vers 25, einmal nach. Sie ist als Predigttext für diesen Sonntag vorgeschlagen.
Ich bin überzeugt, auf solche Worte wie die Bergpredigt kann man Lebenshäuser bauen.

Artikel vom 23.07.2005