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Postkarten als Protest
gegen Preiserhöhung

FWB gegen 30-prozentige Anhebung der Buspreise

Borchen (bel). Mit einer außergewöhnlichen Aktion protestiert die Freie Wählergemeinschaft Borchen (FWB) gegen den bald anstehenden tiefen Griff in die Geldbörse vieler Kirch- und Nordborchener Busfahrgäste. Vom 1. August an sollen diese nämlich 30 Prozent mehr für die Fahrt nach Paderborn zahlen. Mit Postkarten will die FWB dies verhindern.

»Nicht nachvollziehbar«, so Carsten Koch von der Borchener FWB zu der Preisanhebung. Vom 1. August an soll in allen Ortsteilen Borchens der »Einheitspreis« von 2,50 Euro für die Fahrt nach Paderborn gelten. Bislang zahlen Fahrgäste aus Nord- und Kirchborchen 1,85 Euro, Busnutzer in Alfen, Etteln und Dörenhagen allerdings 3,40 Euro.
Da die meisten Fahrgäste nach Paderborn aus Nord- und Kirchborchen kommen, bedeutet dies eine deutliche Preissteigerung, so die Kritik von Koch. Mit einer Postkarten-Aktion ruft deshalb die FWB zum Protest auf. In Märkten und Einzelhandelsläden liegen Karten aus, in denen die Senkung der Preise für Alfen, Etteln und Dörenhagen begrüßt, die Erhöhung in Nord- und Kirchborchen aber abgelehnt wird. Die FWB kritisiert aber auch grundsätzlich die Tarifstruktur. So betrage beispielsweise der Fahrpreis nach Henglarn 3,40 Euro. Damit liege er dann um 0,90 Euro über dem Fahrpreis nach dem von Hanglarn nur wenige Kilometer entfernten Etteln. Mit der neuen Preispolitik würden die Borchener Ortsteile gegeneinander ausgespielt, ist die Kritik der Wählergemeinschaft. Die Tatsache, dass in einigen Ortsteilen die Preise zu hoch seien, bedeute nicht, dass sie in anderen Ortsteilen zu niedrig seien.
Deftig steigen nach Berechnungen der FWB auch die Preise für die Schulwegkarte in den beiden Borchener Kernorten. Der Sprung von der Tarifstufe 2 (37,15 Euro) auf 3 (49,40 Euro) mache einen Mehrpreis von 12,25 Euro aus. Künftig kostet eine Schüler Monatskarte 55 Euro.
Die für die Tarife zuständige Verkehrsservice-Gesellschaft VPH sieht die Preisanpassung jedoch als gerechtfertigt und längst überfällig an. Bislang hätten die beiden Ortsteile eine Sonderstellung gehabt, die gegenüber anderen Kommunen nicht zu rechtfertigen sei, so Geschäftsstellenleiter Udo Wiemann. Durch die Bedienung der Orte durch den Paderborner Padersprinter bis vor etwa einem Jahr habe der Paderborner Stadttarif auch in Nord- und Kirchborchen gegolten. Nach Einführung des Hochstifttarifes sei diese Sonderregelung aber nicht mehr haltbar. Borchen werde damit letztlich allen anderen Kommunen gleichgestellt.

Artikel vom 22.07.2005