22.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stuken mit Sennelandschaft

Neues Wahrzeichen

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Stuken« heißt soviel wie Stamm, das wissen alle, die noch des Plattdeutschen mächtig sind. Der Baumstamm oder -stumpf mit den sichtbaren Wurzeln gilt als das Wahrzeichen für Stukenbrock, und deshalb war es vor zwei Jahren Ehrensache, einen echten Stuken aufzutreiben, um ihn auf einem Festwagen beim großen Umzug herzeigen zu können.

Seit einigen Wochen sieht nun jeder, was aus dem Stuken geworden ist. Als neues »Altes Wahrzeichen« begrüßt er auf einer Fläche neben dem Kreisverkehr Paderborner Straße/Römerstraße/Spellerstraße die Besucher und Einheimischen. Eine Miniatur-Heidelandschaft rings um den großen Eichenstumpf steht für die Senne, mit Heidekraut und einer kleinen Kiefer. Zu verdanken ist das Maria und Franz Bonensteffen, die letztlich dafür gesorgt haben, dass der Stuken an diesen Standort kommen konnte und die die kleine Pflanzfläche angelegt haben und pflegen.
Franz Bonensteffen kann sich noch gut erinnern, wie die Nachbarschaft vor zwei Jahren auf der Suche nach einem Stuken war. Sein Schwiegersohn, Norbert Esser, war es, der schließlich einen aufgetan hatte, und zwar in dem Wäldchen zwischen Altenheim und Pastorat, direkt neben den Heimathäusern. Ein Eichenstamm. den irgendwann der Sturm umgeweht hat. Groß sei die Ratlosigkeit gewesen, wie man den dicken Baumstumpf von dort weg transportieren könnte, aber es habe ein einfacher Trecker mit einer Frontlader-Vorrichtung ausgereicht.
Für den Festwagen dichtete Nachbar Heinz Tölke: »Nach diesem Stuken aus einem Brok entstand der Name Stukenbrock«. Nach dem Umzug verschwand der Stuken erstmal wieder. Er wurde auf dem Gelände der Tischlerei Kuhlmann zwischengelagert. »Aber da konnte man ihn ja nicht sehen.«
Eigentlich hatten alle gehofft, der Stuken könnte auf dem neuen Kreisverkehr am ehemaligen Spitzkrug seinen endgültigen Platz finden, aber die Stadt hatte die Grünanlage für diesen Kreisverkehr bereits geplant. Dann, so berichtet Franz Bonensteffen, wurde während einer Sitzung der Ortsgemeinschaft die Idee vorgetragen, den Stuken auf der städtischen Fläche neben dem Kreisverkehr Paderborner Straße/Römerstraße/Spellerstraße zu platzieren. Dort hatte bis zum Jahr 2003 ein Übergangsheim für Aussiedler gestanden. Bürgermeister Huber Erichlandwehr, der bei dieser Versammlung anwesend war, habe sofort zugesagt. Allerdings: Sollte die Fläche einmal bebaut werden, muss der Stuken wieder weichen. Vorläufig wird das wohl nicht der Fall sein, denn zurzeit gibt es keine konkreten Pläne.

Artikel vom 22.07.2005