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Spätaussiedler:
Kein Unterricht

Förderverein wurde aufgelöst

Hiddenhausen (HK). Der Förderverein für spätausgesiedelte Schüler ist aufgelöst worden. Das teilt der Vorsitzende Manfred Vogel (Hiddenhausen) mit. Der Verein war vor 14 Jahren gegründet worden.

Zehn Schulleiter, ein Finanzbeamter und eine weitere Pädagogin hatten den Verein begründet. Dem Vorstand gehörten neben Vogel auch Siegfried Gößling (Herford) und Heinz Bresser (Bünde) an.
Der Verein hat zusätzlichen Deutschunterricht Schülern erteilt, die keine oder nur geringe Kenntnisse hatten. In den Spitzenjahren von 1992 bis 1994 beschäftigte der Verein maximal 58 Lehrer, die kreisweit mehr als 1 200 Schüler unterrichteten.
Vier bis sechs Wochenstunden waren die Regel, die teilweise parallel zum Schulunterricht, teilweise aber auch am Nachmittag erteilt wurden.
Nach etwa einem Jahr waren die Schüler soweit, dass sie voll am Unterricht in den Regelklassen teilnehmen konnten.
Finanziert wurde die Förderung aus dem Garantiefonds des Bundes, aber auch durch Spenden und Zuwendungen der Gerichtskasse Bielefeld, die ihre Einnahmen unter anderem aus Bußgeldern bezieht.
Mit Beginn das Jahres 2004 flossen keine Mittel mehr aus dem Garantiefonds. Alle Bemühungen des Vorstandes und der Schulaufsicht des Kreises um die Bereitstellung öffentlicher Mittel scheiterten. Bis zu den Sommerferien 2005 konnte der Unterricht mit zwei Lehrerinnen bei verkürzter Stundenzahl aufrecht erhalten werden. Da nunmehr alle Reserven erschöpft sind, musste die Mitgliederversammlung auf Anstrag des Vorstandes die Auflösung des Vereins beschließen. Alle Beteiligten und die Schulen, die weiter Schüler ohne Deutschkenntnisse unterrichten müssen, bedauern den Verlust der zusätzlichen Hilfe.

Artikel vom 20.07.2005