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Jeder Baustellen-Kunde
erhält ein Fläschchen Sekt

B 239: Kaufleute klagen über Umsatzeinbußen

Von Jörn Hannemann
(Text und Fotos)
Herford (HK). Es geht voran auf Herfords größter Baustelle: Bereits Ende 2006 können Autofahrer auf der B 239 vierspurig von der Autobahnabfahrt der A 2 bis zum Ende der Ausbaustrecke fahren können, betonte gestern der Landesbetrieb Straßen NRW auf Nachfrage.

Einer, der sich darüber besonders freut, ist Gärtnermeister und Hauptbetroffener Michael Kuhlmann. Sein gleichnamiges Blumen- und Floristikgeschäft liegt an der Raiffeisenstraße - einer leicht zu übersehenen Seitenstraße abseits der Großbaustelle. »Seitdem nicht mehr die Möglichkeit besteht, uns über die Elverdisser Straße zu erreichen, haben wir Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent«, stöhnt der 50-Jährige. Mit einer originellen Idee versucht das Traditionsgeschäft in der dritten Generation (besteht seit 1933) nun Herforder Blumenfreunde (wieder) auf sich aufmerksam zu machen. Jeder Käufer erhält ab sofort eine kleine Flasche Sekt geschenkt - mit einem Zettelchen: »Danke für ihren Einkauf - trotz Baustelle«. Auf dem Firmenbulli prangt der passende Schriftzug: »Wer uns findet, findet uns gut.«
Nach Auskunft des Landesbetriebs Straßen liegen die Bauarbeiter voll im Zeitplan - obwohl es im Februar/März wegen schlechten Wetters Verzögerungen gegeben hatte. Nach der Fertigstellung der Bauabschnitte Süd und Nord wird derzeit an dem 1,8 Kilometer langen Bauabschnitt »Mitte« (Altensenner- bis Lehmkuhlenweg) gearbeitet. Ab der 33. oder der 34. Kalenderwoche (Ende Sommerferien) soll der Verkehr von der Elverdisser Straße bis Hellerweg über eine Behelfsfahrbahn geführt werden. In die 4,5 Kilometer lange Ortsumgehung investieren Stadt, Land und Bund mehr als 55 Millionen Euro - ein Fünftel davon war für den Kauf von Grundstücken vorgesehen. Kuhlmann: »Wir sind froh, wenn wir die Durststrecke hinter uns haben.«

Artikel vom 19.07.2005