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Wohnheim vor Abriss

Grundstück an Fritz-Blank-Straße wird vermarktet


Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Das Schwesternwohnheim an der Fritz-Blank-Straße wird abgerissen. Das dadurch frei werdende 4700 Quadratmeter große Gelände will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) auf dem freien Grundstücksmarkt anbieten.
Das beschloss der Finanzausschuss des Verbandes in der letzten Sitzung vor der Sommerpause. Mit der Umsetzung wird es allerdings noch ein wenig dauern. Im Wohnheim leben noch Leute. Die Zentrale Akademie für die Ausbildung in der Pflegeberufen (ZAB) hat hier Schüler untergebracht wie die Westfälische Klinik einige Mitarbeiter. Für diese Bewohner sollen zunächst Alternativen auf dem Klinikgelände gesucht werden. Mit dem Abriss ist daher nicht vor Ablauf von zwei Jahren zu rechnen.
Über Abriss und Verkauf des Gütersloher Wohnheimes verhandelten die Verbandsgremien drei Jahre lang. Ausschlaggebend für die Entscheidung ist der Zustand der Immobilie. Der »Plattenbau« aus dem Jahre 1976 ist stark renovierungsbedürftig. Ein Gutachten riet jedoch von der Sanierung des neunstöckigen Gebäudes ab - zu aufwändig, zu teuer. Darüber hinaus drohte das Hochhaus wegen der hohen Wohndichte irgendwann zu einem »sozialen Brennpunkt« zu werden. Der Personalbedarf der Klinik wiederum ist nicht mehr so hoch, dass alle 84 Appartements für die eigenen Mitarbeiter benötigt werden. Architektonisch hängt auch niemand an dem Gebäude.
In der Stadtverwaltung Gütersloh wird der geplante Abriss begrüßt - er könne für die Umgebung nur ein Gewinn sein. In unmittelbarer Nachbarschaft plant die Stadt ein eigenes Wohngebiet. Dort sollen architektonisch anspruchsvolle Eigenheime ein »neues Wohnen an der Dalke« ermöglichen, so der Slogan. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe will die eigenen Grundstücke in enger Abstimmung mit der Stadt verwerten. »Das Baugebiet an der Dalke gibt Grundstücksgrößen, -zuschnitte und Geschosshöhen detailliert vor. Daran wollen wir uns natürlich auch orientieren«, teilt Martin Rettig aus dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landschaftsverbandes mit.

Artikel vom 19.07.2005