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Was ist denn das für'n Tier?

Ehepaar aus Isselhorst findet eine seltsame Raupe mit Stachel

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh-Isselhorst (WB). »Was ist denn das für'n Tier?«, fragt Renate Brinkmann aus Isselhorst und zeigt das seltene Exemplar, das sie gerade auf ihrer Terrasse zufällig entdeckt hat, ihrem Ehemann. »Es kann bis zu zwei Zentimeter hoch hüpfen und sieht aus wie eine Raupe mit einem Stachel.«

Doch auch Ehemann Rolf Brinkmann (61) ist ziemlich ratlos: »So etwas habe ich noch nie gesehen«, gibt der Schuhmachermeister zu und forscht umgehend in seinem großen Biologieschmöker: »Metamorphose: Lurche und Insekten.« Nach intensivem Studium etlicher Seiten muss er passen und ist mit seinem Latein am Ende: »Ich habe keinen blassen Schimmer, um welches Tier es sich dabei handelt. Vielleicht ist es eine Schmetterlingsraupe, die sich bald verpuppen wird.«
Metamorphose heißt das Schlüsselwort, das uns den Zugang zu einem der größten Geheimnisse der Natur verschafft. Metamorphose, das ist die Verwandlung eines Organismus vom Ei über eine Jugendform (Larve) zum fertigen Tier. Denn nicht immer sieht ein Neugeborenes oder eben aus dem Ei geschlüpftes Tier seinen Eltern ähnlich. In der Regel muss es seine Gestalt verändern. Das geschieht stufenweise, bis es seine endgültige Erwachsenenform erreicht hat. Beispiel: der Frosch. Er kommt als völlig anderes Tier zur Welt, als er später einmal verkörpert. Die aus dem Laich geschlüpfte Kaulquappe unterscheidet sich grundsätzlich in Bau- und Lebensweise vom fertigen Frosch. Sieht es bei dem Mysterium aus dem Isselhorster Garten ähnlich aus? Die geheimnisvolle Raupe hat folgende Merkmale: Sie ist etwa fünf Zentimeter lang, fünf bis sieben Millimeter dick und braun-bläulich; sie ist am Kopf mit einem Auge ausgestattet und hat vorne kleine Füße; am dickeren Ende hat sie mehrere Saugnäpfe. »Vielleicht können ja ihre Leser das Rätsel lösen«, sagt Rolf Brinkmann. Unsere Telefonnummer: 0 52 41 / 87 06 42.

Artikel vom 19.07.2005