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Hurrikan rast
auf Mexiko zu

Katastrophen: Taifun-Alarm in Taiwan

Mexiko-Stadt/Taipeh (dpa). Katastrophenwarnung in Mexiko, Springflutgefahr in Taiwan: Zerstörerische Wirbelstürme haben Kurs auf das nordamerikanische Land und auf der anderen Seite des Globus auf den asiatischen Inselstaat genommen.
Evakuierung angeordnet: In Mexiko verbarrikadieren Bürger Häuser und Geschäfte. Foto: Reuters
Während der Hurrikan »Emily« gestern mit 250 Kilometern pro Stunde auf die mexikanische Halbinsel Yukatan zuraste, steuerte der Taifun »Haitang« mit genau so viel Kraft in seinem Zentrum direkt auf die taiwanesische Hauptstadt Taipeh zu. Es wäre für Taiwan der schwerste Sturm seit fünf Jahren. Die Stürme sollten in der vergangenen Nacht über die Länder hinwegfegen.
Zehntausende Menschen sind in Mexiko bereits auf der Flucht. Die Behörden ließen bedrohte Gebiete evakuieren. An der so genannten Maja-Küste mit den Touristenzentren Cancún und Playa del Carmen sowie den Inseln Cozumel und Mujeres wurden 40 000 Menschen in Sicherheit gebracht. 20 000 Soldaten wurden für einen Katastropheneinsatz in Bereitschaft versetzt. Nach Angaben des Hurrikanzentrums in Miami (Florida/USA) wird der Wirbelsturm riesige Wellen gegen das Land treiben. Auch der südliche Nachbar Mexikos, Belize, gab eine Tropensturmwarnung heraus.
Das Hurrikanzentrum hält es für möglich, dass »Emily« noch weiter an Stärke zulegen könnte. Möglich sei auch, dass der Tropensturm ein zweites Mal auf mexikanisches Territorium trifft. Wenn er über Yukatan und den Golf von Mexiko hinweggefegt ist, wird er am Mittwoch entweder auf den nördlichen mexikanischen Staat Tamaulipas oder den US-Staat Texas zusteuern.
Der Sturm wird bereits mit dem Hurrikan »Gilbert« verglichen, der 1988 die Karibikküste Mexikos mit Windgeschwindigkeiten von 287 Stundenkilometern im Zentrum heimgesucht hatte. Damals waren 320 Menschen ums Leben gekommen.
In Taiwan drohen nach Behördenangaben Springfluten und Erdrutsche. Für fast 700 Orte wurden Warnungen ausgegeben. In vielen Regionen sollten Schulen und öffentliche Gebäude am Montag geschlossen bleiben. Zahlreiche Fluggesellschaften und Fährlinien stellten den Dienst ein. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Ausflüge in die Berge oder ans Meer zu vermeiden.
Experten rechneten damit, dass der Taifun über die Insel hinwegfegt und anschließend auch China trifft. Betroffen könnte hier vor allem die südöstliche Provinz Fujian sein.

Artikel vom 18.07.2005