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Mit Pistole am
Nachttresor
abkassiert

McDonalds-Geldboten ausgeraubt

Verl (köh). Vor Schichtbeginn wollten Schichtleiter Ayhan A. (27) und sein Mitarbeiter Eduard D. (23) die Einnahmen aus ihrer McDonalds-Filiale an der Verler Straße vom vorherigen Tag und der Nacht gestern Morgen noch schnell zur Bank bringen. Dort wurden sie von zwei Gangstern schon erwartet. Mit vorgehaltener Pistole kassierten sie einen vierstelligen Betrag ab und flüchteten zu Fuß.

»Die beiden Mitarbeiter stehen unter Schock. Sie sagen zwar, es sei ihnen ja nichts passiert, aber wenn beim Anzünden der Zigarette die Hände zittern, weiß ich Bescheid«, meint Gabriele Conert, die die McDonalds-Filiale an der Verler Straße und die in Rheda-Wiedenbrück leitet, und erklärt: »Die beiden Mitarbeiter werden jetzt erstmal psychologisch betreut.« Kein Wunder: Die Ganoven gingen nach Wild West-Art vor und unterstrichen ihre Bereitschaft zur Gewalt mit einem Warnschuss, bevor sie Geld und außerdem die Handys der beiden McDonalds-Mitarbeiter forderten. Der Überfall geschah um 6 Uhr in der Früh, eine Stunde vor der Öffnung der McDonalds-Filiale. Ayhan A. und Eduard D. hielten mit ihrem Pkw vor der Bank an der Thaddäus-Straße. Als der Schichtleiter der Fast Foot-Filiale ausstieg, um die beiden silber-farbenen Geldbomben in den Nachtresor zu schieben, fiel ein Schuss. Vor ihm tauchte ein mit einer Sturmhaube vermummter Mann auf und hielt ihm eine Pistole unter die Nase. Dann riss er Ayhan A. den blauen Stoffbeutel mit den Geldbehältern aus der Hand und sagte drohend: »Handy!« Ayhan A. behielt die Nerven und sagte, er habe keines dabei. Der Räuber beließ es dabei. Unterdessen forderte sein unbewaffneter Kumpane von dem im Auto sitzenden Eduard D. die Wagenschlüssel.
Dann suchten die Täter das Weite, rannten die Thaddäusstraße hinunter in Richtung Waldstraße. Kurz danach hörten die ausgeraubten Geldboten wie der Motor eines Mopeds oder Motorrolrers ansprang und das Krad davonfuhr. Der Autoschlüssel der McDonalds-Mitarbeiter wurde kurz darauf in einem Vorgarten wiedergefunden.
»Soetwas ist in meinen Filialen in den vergangenen 27 Jahren noch nie passiert«. sagt Gabriele Conert und hofft, dass dies auch eine Ausnahme bleibt.
Indes läuft die Fahndung auf Hochtouren: Die Kripo sucht nach einem etwa 1,65 bis 1,70 Meter großen, stämmigen Mann, der dunkel gekleidet war und einen Pullover und eine schwarze Maske trug. Er war bewaffnet.
Sein Komplize ist etwa 1,75 Meter groß, schlank, war ebenfalls dunkel bekleidet, und auch er trug einen langärmeligen Pullover. Beide sprachen Deutsch aber mit einem ausländischen Akzent. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Gütersloh (Tel. 0 52 41 / 86 90) oder jede andere Dienststelle entgegen.

Artikel vom 16.07.2005