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»Internationale Härte«
gefällt Dr. Jörg Weber

FCG bekommt »auf die Socken« - Behrens statt Grunwald

Aus Liesborn berichten Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Liesborn (WB). Die einsatzfähigen Spieler des FC Gütersloh 2000 haben die rustikale Gangart des türkischen Erstligisten Sivasspor bei der 0:2 (0:1)-Niederlage in Liesborn nach einem ersten Überblick bis auf ein paar kleinere Blessuren wohl heil überstanden.

Grobe Foulspiele, die in einem Meisterschaftsspiel klare rote Karten nach sich gezogen hätten und kompromisslose Körperattacken kennzeichneten die zweiten 45 Minuten, in denen es für die FCG-Kicker ordentlich »auf die Socken« gab.
»Eine perfekte Zweikampfschulung vor allem für meine jungen Spieler. Dieser Test hat uns weitergebracht«, versuchte Dr. Jörg Weber die »internationale Härte« der Gäste aus Ostanatolien positiv zu sehen. Immerhin nahm der FCG den »Nahkampf« auf und teilte ebenfalls kräftig aus, nachdem der heimische Oberligist auch nach dem Geschmack Webers in der ersten Halbzeit zu ängstlich agiert hatte: »Da sind wir wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrt und waren einfach zu weit weg vom Mann.«
Der FCG-Coach hatte mit den elf Spielern begonnen, die nach dem derzeitigen Stand der Dinge die Stammelf der Gütersloher bilden. In Ansätzen vermochten die Dalkestädter auch ein ordentliches Kombinationsspiel aufzuziehen, der letzte Pass oder die genau getimte Flanke auf »Sturmtank« Marco Antwerpen wollte indes nicht gelingen. Sorgenkind war hingegen wieder einmal die Vierer-Abwehrkette, die noch längst nicht harmoniert. Auch Torhüter Alexander Kuschmann offenbarte erneut Schwächen.
So hätte Sivasspor frühzeitig das 2:0 oder 3:0 erzielen können. Türken-Coach Werner Lorant hatte übrigens seine eigene Sichtweise zum rüden Spiel seiner Kicker: »Zu so einem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung hapert es noch mit der Geschicklichkeit bei meinen Jungs - da tun auch mir die Augen weh, wenn ich die Grätschen auf Höhe der Mittellinie sehe.«
Pünktlich vor der heutigen Abfahrt ins Trainingslager nach Oberstaufen (8.30 Uhr) hat der FCG seinen Kader komplettiert. Piet Behrens erhielt den Vorzug gegenüber Andre Grunwald und wurde für ein Jahr verpflichtet. »Ich habe mich mit Piet für die offensivere Variante entschieden, Andre wäre eher eine Alternative für die linke Seite der Viererkette gewesen. Dort sind wir mit Sören Siek und Max Heinrich aber gut besetzt, so dass wir Andre abgesagt haben«, erklärte Weber, der bis auf Alex Wiens alle Spieler mit in den »Staufener Hof« nimmt.
Aus der zweiten Mannschaft wird zudem Torhüter Carsten Hock mitfahren, da sich Dennis Grüger einen Muskelfaserriss zugezogen hat. »Der Staufener Hof zählt zum Komplex des Eviva-Sporthotels von Weltmeister Karl-Heinz-Riedle. Dort ist Eintracht Frankfurt abgestiegen, gegen die wir eigentlich spielen sollten. Aber wir konnten uns nicht auf einen Termin einigen«, so Weber, der nun am Dienstag den Verbandsligisten Wangen und am Donnerstag den Bezirks-Oberligisten Sonthofen (jeweils 19 Uhr) testen wird.

Artikel vom 18.07.2005