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Der »Steuer-Mann« der Storck-Stiftung

Eberhard Steinmann schützt als Geschäftsführer der »Foundation« den Storchen-Lebensraum

Von Klaudia Genuit-Thiessen
Halle (WB). Eberhard Steinmann hat sein Herz ans Prinzesschen verloren. Das Konterfei der rotstrumpfigen Schönheit ziert eine Briefmarke. Und gerade die verschenkt Steinmann besonders gern und mit gutem Grund: Bei Storck ist der Leiter der Steuerabteilung für die »Stork Foundation« - Störche für unsere Kinder - zuständig.

Ob der 57-jährige Diplom-Finanzwirt jemals gedacht hätte, dass die Gattung »Meister Adebar« derart interessant ist? Schon die wahre Geschichte vom Prinzesschen und seinem untreuen Partner Jonas erzählt der Steinhagener mit Behagen. Jonas hatte sich doch glatt eine Zweitfrau gesucht, als seine Schöne zu lange von ihrem Afrika-Ausflug ausblieb. Und diese Nebenbuhlerin hatte das Nest schon mit ihren Eiern bestückt - ein echter Anlass für einen Kampf unter Storchenhennen . . .
Neben dem Vogel-Experten und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten »Storchenvater« Hartmut Heckenroth, der übrigens just die Storchennester in Griechenland zählt, ist Eberhard Steinmann Vorstand der Storck-Stiftung. 2003 hat der Storckianer mit Prokura das Amt von dem scheidenden Geschäftsführer Dr. Wolfgang Erbslöh übernommen. Weil eine Stiftung viel mit dem Thema Steuern zu tun hat, hatte der Fachmann, der beim Haller Süßwaren-»Riesen« auch für die Liegenschaften zuständig ist, damit schon seit der Gründung 1989 zu tun.
Klar: Zu seiner originären Aufgabe gehört die Stiftung. Deren Kapital in Höhe von drei Millionen Mark muss erhalten bleiben. Die Störche können nur Zinsen und Spenden »verfrühstücken«. Geld, das Steinmann mit Augenmaß vermehrt und sachkundig und natürlich in Absprache mit dem Kuratorium verwendet. Doch wenn Steinmann mit dem Intercity nach Berlin fährt, kennt er inzwischen jedes Storchennest an der Strecke durch den »Drömling«, eines der beiden Gebiete, die das Haller Unternehmen fördert. Und der »Steuer-Mann« der Stiftung, der seit 17 Jahren für Storck arbeitet und der selbstredend auch bei den Haller Rotariern seit zehn Jahren Schatzmeister ist, weiß jetzt um all die Sorgen mit dem Stolz der feuchten Wiesen. Überlandleitungen und Schlechtwetterfronten gehören dazu, nicht zu reden von dem anspruchsvollen Speiseplan für den Nachwuchs: Larven, Fliegen und Würmer für die Jungstörche, Frösche und Mäuse für etwas ältere Vögel. Eberhard Steinmann: »Der Storch kann nichts zerbeißen«.
Steinmann spielt Tennis, fährt Ski und wandert. Sogar auf den Kilimandscharo ist er schon gestiegen. Aber dazu kann und will er viel weniger erzählen als von den Störchen. Damit kehrt er nämlich beinahe zu seinen Wurzeln zurück: Schließlich ist der gebürtige Bielefelder gleich neben dem Tierpark Olderdissen aufgewachsen. (Neuigkeiten von den Storck-Störchen lesen Sie auf der Seite Lokales Altkreis Halle).

Artikel vom 23.07.2005