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Hunde fahren Krankenwagen

DRK Schlangen erhält neues Fahrzeug für die Rettungshundestaffel

Schlangen (mai). Dort wo bis vor kurzem die Trage für Kranke installiert war, sind jetzt fünf Hundeboxen untergebracht. Die Rettungshundestaffel des DRK Schlangen hat am Donnerstagabend ein eigenes Fahrzeug bekommen. Einen ehemaligen Krankenwagen des Ortsvereins Rheda-Wiedenbrück haben die Hundeführer für ihre Bedürfnisse umgestaltet.

»Der Landesverband hatte uns nahe gelegt, ein eigenes Fahrzeug anzuschaffen«, begründete Staffelleiter Stephan Kirschbaum den Kauf, der vom Kreisverband Lippe finanziert wurde. Die Argumente leuchten ein: »Jetzt haben wir ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und allen damit verbundenen Rechten. So können wir unter Umständen erheblich schneller zum Einsatzort gelangen als mit unseren Privatfahrzeugen«, berichtet Kirschbaum. Außerdem verfügt das neue Fahrzeug über Funk, was für die Absprache mit anderen Einsatzkräften und der Leitstelle sehr hilfreich ist.
Damit der ehemalige Krankenwagen auch die Bedürfnisse der Hundestaffel befriedigen kann, wurden einige Umbauten vorgenommen. Im Heck des Transporters ist jetzt Platz für fünf Hundetransportboxen, die dort sicher verankert seien, wie Ausbilderin Melanie Kirschbaum erläuterte. Außerdem können fünf Hundeführer im Fahrzeug mitfahren.
»Zur Zeit haben wir neun Hunde, neun Hundeführer und zwei Helfer ohne Hund«, berichtete Stephan Kirschbaum. Allerdings sei erst einer der Hunde der noch jungen Staffel geprüfter Rettungshund. »Vier weitere Hunde sind im Herbst zur Prüfung angemeldet und werden sie hoffentlich erfolgreich meistern«, kündigte der Staffelleiter ein.
Doch auch, wenn noch nicht alle Hunde geprüft sind, ist die Staffel bereits im Einsatz. Zuletzt unterstützten die Schlänger die Rettungskräfte in der vergangenen Woche bei der Suche nach dem vermissten Mann aus Horn-Bad Meinberg (wir berichteten am Samstag). »Das Einsatzgebiet umfasst allerdings ganz Nordrhein-Westfalen. Wir waren auch schon in Lüdenscheid«, betont Kirschbaum.
Die Hunde der Schlänger Staffel sind vor allem auf die Suche in waldigen Gebieten spezialisiert. »Für eine Trümmersuche sind unsere Tiere nicht ausgebildet«, erläutert der Staffelleiter. Alarmiert wird die Rettungshundestaffel in der Regel über die Leitstelle. »Angehörige von Vermissten können aber beispielsweise auch darauf bestehen, dass Hunde eingesetzt werden«, sagt Kirschbaum.

Artikel vom 16.07.2005