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Die schönste Form des Naturschutzes

Georg Pohlmann baut in seinem Garten einfache und effektive Regenwasserverrieselung

Von Julia Lüttmann
(Text und Fotos)
Spenge (SN). Wer den Garten von Georg Pohlmann (56) betritt, der kann angesichts der üppigen Blumenpracht kaum glauben, dass hier bis vor fünf Jahren nur Kartoffeln, Möhren und anderes Gemüse wuchsen. »Als ich den Garten von meinem Schwiegervater übernommen habe, habe ich meinen Traum von einem Blumengarten verwirklicht«, erzählt der Hobbygärtner. Wer einen Blick in den Garten werfen möchte, der hat am Samstag, 16. Juli, dazu Gelegenheit.
Die Regenwasserverrieselung in Georg Pohlmanns Garten spart nicht nur Geld, eingefasst in eine Mauer und eingebettet in ein Blumenmeer ist sie ein echter Blickfang. Georg Pohlmann und Enkel Tino nehmen hier gerne Platz.
Georg Pohlmann, Akazienweg 20, beteiligt sich von 14 bis 19 Uhr an der Aktion »Offenes Gartentor« der deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur. Sein Garten ist jedoch nicht nur besonders schön - Pohlmann hat auch ein Konzept entwickelt, wie sich die Spenger die Kosten für die Regenwasserabführung sparen können.
Rund 100 Euro fließen seit drei Jahren in die eigene Kasse und nicht mehr in die Stadtkasse. Denn: Das Wasser, das in die Regenrinne läuft, wird im Garten verrieselt. Dafür hat Georg Pohlmann unter seinem Rasen Fallrohre verlegt, die in eine Mulde im Garten laufen.
Selbst bei starkem Regen versickert das Wasser in wenigen Minuten im Rasen. Aus optischen Gründen hat der 56-Jährige eine kleine Mauer aus rotem Klinkerstein um die Mulde aufgerichtet. So hat er ein Becken geschaffen, das an sonnigen Tagen als gemütliche Sitzecke dient.
»Jeder kann eine solche Regenwasserverrieselung im eigenen Garten einrichten«, ist Georg Pohlmann überzeugt und lobt sie als »sparsam und umweltfreundlich«. Benötigt werden lediglich einige Rohre und ein Spaten.
Genaue Informationen über die Anlage eines solchen umweltfreundlichen Sammelbeckens erteilt Pohlmann gerne im persönlichen Gespräch. Umweltfreundlichkeit schreibt Pohlmann übrigens nicht nur in Sachen Regenwasser groß. Auch bei seinen Blumen legt er Wert darauf, dass auch die Natur profitiert: »Ich pflanze so, dass immer etwas blüht. So haben die Bienen stets Nahrung«, betont er.
Doch auch wer am Samstag nur einen lauschigen Garten bewundern will, ist im Akazienweg 20 willkommen: Bei gutem Wetter stellte Hobbymaler Georg Pohlmann zwölf bis 15 seiner Werke zwischen Pfingstrosen, Margeriten und Phlox aus. Seit sechs Jahren ist Pohlmann Schüler der Spenger Künstlerin Gisela Wäschle. »Ich male aber schon mein ganzes Leben lang«, betont der 56-Jährige. Auf einen bestimmten Stil lässt er sich nicht festlegen. Er verarbeitet Ereignisse in seinen Bilder, bringt so sein Innerstes auf die Leinwand. Großformatige Bilder in Acryl, starke Farben, auch Collagen werden in seinem Garten zu sehen sein und sich harmonisch zwischen die Blumenpracht fügen.
In der Vergangenheit hat sich Georg Pohlmann unter anderem mit der fernöstlichen Lehre der Chakren beschäftigt, zu sehen sein werden aber auch »Spenger Türen«.

Artikel vom 16.07.2005