SC Verl II: Mit »Uuulf« Raschke ist das letzte Wort noch nicht gesprochen
Von Christian Bröder (Text und Foto) Verl (WB). An der Poststraße riecht es förmlich nach Erfolg: Fußball-Bezirksligist SC Verl II hat für die kommende Saison ordentlich aufgerüstet. Zum Auftakt der Vorbereitung präsentierte Trainer Raimund Bertels (37) sieben Neuzugänge. Zwei davon, nämlich Sevket Dagli und Norman Schellert, brachte der neue Co-Trainer Andreas Pavkovic (40) vom FC Kaunitz mit.
»Wir wollen unseren vierten Platz verbessern«, gab Bertels als Marschroute aus. Dabei helfen soll vermutlich auch Ulf Raschke, der zumindest erst einmal in der 27-köpfigen Kaderliste auftaucht. Zwar absolviert der 32-jährige erfahrene Stürmer derzeit ein Probetraining beim Oberligisten SV Lippstadt, doch nach eigenen Angaben sei noch keine Entscheidung über einen Wechsel gefallen. »Sicherlich würde ich gerne auch in der Bundesliga spielen, doch der Zug ist wohl abgefahren«, meint der Alulux-Angestellte schmunzelnd. Sein Vertrag beim SCV läuft noch bis zum Sommer 2006. Darauf setzt Trainer Bertels, der früher Seite an Seite mit Raschke spielte, und weiterhin hoffen kann, zum Saisonstart am 21. August mit »Uuuulf« einen richtigen Kracher aufbieten zu können. »Ich denke, bis Ende der Woche ist eine Entscheidung gefallen«, so Bertels. Bliebe Raschke, wäre er der »routinierte Oldie« in einer Mannschaft, die mit einem Durchschnittsalter von 21,04 Jahren eines der jüngsten Teams der Liga ist. Gleichwohl sind die »Verler Fohlen« durchaus ein ernstzunehmender Titelanwärter. Schließlich hat man sich in diesem Jahr gegenüber nur einem Abgang (Eugen Wiens geht zum SV Hövelhof) mit durchaus erfahrenem Personal verstärkt. Zu vier A-Jugendlichen gesellen sich die beiden spielstarken Ex-Kaunitzer Dagli (26) und Schellert (26) sowie Stürmer Nico Fischer (24) vom Bezirksliga-Absteiger FC Isselhorst. Und selbst Co-Trainer »Paffi« (»Dieses Jahr ziehe ich beim SC Verl voll durch«) will seine Kickerstiefel noch längst nicht an den Nagel hängen: »Wenn ich ab und zu noch mal spielen kann, dann tue ich das auch. Dafür mag ich den Fußball einfach zu sehr.« Trainer Bertels, der beim SCV II in seine fünfte Saison geht, wird hingegen wohl vorerst nicht ans Leder treten: »Ich habe das Gefühl, dass es noch nicht wieder geht.« Angetan ist er von der Tatsache, dass ihm mit Pavkovic ein ebenso kompetenter »Co« an die Seite gestellt wurde: »Zu zweit lässt es sich letztlich besser arbeiten.« Und geschuftet wird momentan kräftig: Die Neuen sollen integriert, der Kader auf insgesamt 22 Spieler gestutzt und die Mannschaft fit für den Erfolg gemacht werden. Wenn auch an der Poststraße die Worte »Titel« oder »Meisterschaft« bisher tunlichst vermieden wurden, so spricht der erste Eindruck eine andere Sprache. Da es laut Bertels und Pavkovic für die nächste Serie »keinen richtigen Top-Favoriten gibt«, zählt der SCV zum Kreis der Mannschaften, die für den Titel in Frage kommen könnten.
Drucken