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Heidekinder brauchen Geduld

Wenigsten etwas: Seit gestern fährt die Linie 2 des Pader-Sprinter wieder über die Brücke in die Stadtheide.

Erst im August wird die Brücke in die Stadtheide wieder eröffnet

Von Manfred Schraven
und Wolfram Brucks (Fotos)
Paderborn (WV). Auf dem überklebten Schild ist der Mai noch als Termin der Fertigstellung zu erkennen. Als sicher aber gilt, dass die neue Brücke am Dr.-Rörig-Damm Anfang August mit einem großen Brückenfest freigegeben wird.

Seit gut einem Jahr ist ein ganzer Stadtteil von der Innenstadt so gut wie abgeschnitten. Die Bewohner der Stadtheide, die sogenannten »Heidekinder«, haben eine Menge Geduld und Verständnis aufbringen müssen, glaubten sie doch immer daran, dass sie zumindest beim Schützenfest in die Stadt marschieren könnten, zum kommenden Liborifest nicht große, lästige Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Als der Hauptmann der Heide-Kompanie Josef Antpöhler beim jüngsten Schützenfrühstück Bürgermeister Heinz Paus nach dem voraussichtlichen Fertigstellungstermin fragte, da schwieg noch des »Sängers Höflichkeit«. Jetzt ist klar: Nach Libori wird offziell eröffnet.
Gegenüber dem WV legte Jens Reinhardt vom Presseamt der Stadt noch einmal Zahlen und Daten des Brückenbauwerks auf den Tisch. Und dabei war ihm die Feststellung wichtig, dass die Verzögerungen nicht an den Arbeiten selbst gelegen haben, sondern an anfänglichen Schwierigkeiten bei der Auftragsvergabe.
Zur Erinnerung: Zehn Angebote lagen bei der Ausschreibung vor. Den Auftrag für den Brückenbau erhielt die Arbeitsgemeinschaft Oevermann & Wilhelm Scheidt, Gütersloh/Herford, die mit ihrem Angebot knapp unter dem der Paderborner Anbieter Köthenbürger/Immig lagen. Der endgültige Zuschlag hatte sich durch umfangreiche Prüfung der einzelnen Positionen ergeben.
Begonnen wurde mit den Brückenbauarbeiten am 21. Juni 2004 mit dem Abriss der 1910 erbauten, zehn Meter breiten Brücke. Die neue Brücke ist auf einer Breite von 18,50 Metern dreispurig ausgebaut mit beiderseitigen Fuß- und Radwegen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro.
Ein Trost bleibt den Heidekindern: Seit gestern fahren zumindest wieder Linienbusse über die Brücke.

Artikel vom 15.07.2005