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Gemeinsam Wege finden

Jana, Marina, Anna-Lena und Mira (v.l.) erreichen nur zusammen das »rettende Ufer«.

Mädchen stärken in den »Starken Ferien« ihr Selbstbewusstsein

Von Birte Penshorn
(Text und Fotos)
Spenge (SN). »Nein, die Platte ist weg! Jetzt haben wir nur noch zwei«, schreien zwölf Mädchen entsetzt auf. Zusammen müssen sie nun eine Lösung finden, wie sie doch noch an das »rettende Ufer« gelangen.

Dreizehn Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren erleben seit Montag »Starke Ferien« an der Charlottenburg. In dem Ferienprogramm sollen sie Teamfähigkeit und Kooperation lernen und sich selbst zu behaupten. »Wir haben damit angefangen, dass sich die Mädchen vergegenwärtigen, was für verschiedenen Gefühle es gibt«, erläutert Christine Hallmann, die zusammen mit Anne Riedmaier in der Charlottenburg arbeitet. »Dadurch sollen sie lernen, ihrer Intuition und sich selbst zu vertrauen«, erklärt die Trainerin für Selbstbehauptung weiter.
Außerdem sollen die Mädchen die Erfahrung machen, dass sie viele Aufgaben nur gemeinsam schaffen können. Und dafür haben sich die beiden Trainerinnen etwas besonderes ausgedacht: den »Schatz am Silbersee«. Seit Dienstag wartet jeden Nachmittag eine Abenteuersequenz auf die Teilnehmerinnen, die es zu lösen gilt. Gestern musste ein »reißender Fluss« überquert werden. Dafür standen kleine »schwimmende Inseln« zur Verfügung. Allerdings musste sich immer eine Hand oder ein Fuß auf der Insel befinden, ansonsten war diese verloren. So überquerten die Teilnehmerinnen schließlich eine etwa 20 Meter lange Strecke. Eine Aufgabe, die sie nur gemeinsam lösen konnten. Anschließend musste ein Spinnennetz durchquert werden. Die Fäden durften dabei allerdings nicht berührt und jeder Durchschlupf nur einmal benutzt werden. Zusammen kamen die Mädchen schnell auf die Idee, dass die Kleineren von den Größeren durch das Netz gehoben werden mussten.
Die Vormittage verbringen die Teilnehmerinnen immer in der Turnhalle der Realschule. Dort werden Übungen aus der Mädchenselbstbehauptung gemacht. Dadurch sollen sie lernen, Grenzen zu setzen und auch mal »Nein« zu sagen. Ganz wichtig dafür sind Rollenspiele. »Hier können die Mädchen lernen, sich in bestimmten Situationen durchzusetzen, beispielsweise auf dem Schulhof in einer typischen Pausensituation«, sagt Christine Holmann.
Allerdings wird keine der Teilnehmerinnen unter Druck gesetzt. Jede kann selbst entscheiden, bei welchen Spielen sie mitmachen möchte.

Artikel vom 15.07.2005