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Erwartungen an ein neues Linksbündnis

Podiumsdiskussion in der Werretalhalle

Bünde (BZ). Über ihre Erwartungen an eine neue Linkspartei diskutierten jetzt rund 100 Interessierte in der Löhner Werretalhalle.
Auf dem Podium saßen Ulrich Adler von der Bunten Liste Löhne und der PDS, Inge Höger-Neuling vom Kreisverband Herford der Wahlalternative »Arbeit und soziale Gerechtigkeit« (WASG), Frank Schwarzer (Attac) und Ulrike Zerhau (WASG-Bundesvorstand). »Hat Schröder nun das Vertrauen verloren oder das Misstrauen gewonnen?«, fragte Inge Höger-Neuling. Auf jeden Fall habe er den Weg für Neuwahlen und für eine CDU-Regierung frei gemacht. Seitdem Oskar Lafontaine erklärt habe, für ein gemeinsames Linksbündnis aus PDS und WASG anzutreten, habe die Diskussion über die Linkspartei eine ungeheure Eigendynamik entwickelt.
Das machten auch die verschiedenen Diskussionsbeiträge klar. Die Teilnehmer wollten wissen, wofür die Linkspartei stehe, fragten nach ihrer Haltung zu den Hartz-Reformen und zur Ausbildungsplatzmisere. Das größte Problem ist aus Sicht vieler die Arbeitslosigkeit. Viele fühlen sich von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten. Für eine andere Politik würden sie die Linkspartei auch im Wahlkampf unterstützen.
Ulrike Zerhau berichtete, dass ihr nach 30 Jahren SPD-Mitgliedschaft der Kragen geplatzt sei. Frank Schwarzer erläuterte, dass Attac als unabhängige soziale Bewegung keine Wahlempfehlung aussprechen werde, aber die neue Linkspartei werde den Anliegen von Attac nutzen.
Ulrich Adler von der Bunten Liste verwies auf die erfolgreiche Oppositionsarbeit der Bunten Liste auf kommunaler Ebene: »Wir müssen mit den sozialen Bewegungen zusammen arbeiten, dann hat die neue Linkspartei eine Chance.«

Artikel vom 15.07.2005