15.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zwischen Fähren und Hügelgräbern

Spannende Historie: Spurensuche der Geschichtswerkstatt führt im August nach Uffeln

Von Hartmut Horstmann
Vlotho-Uffeln (VZ). Eine leichte Erhebung in einem Kornfeld, für den zufällig Vorbeifahrenden kaum wahrnehmbar: Dies ist der letzte Rest eines der 13 Uffelner Hügelgräber.

Mit dem Vlothoer Stadtteil beschäftigen sich die Mitglieder der Geschichtswerkstatt Exter im Rahmen ihrer 13. Spurensuche. Sie beginnt am Sonntag, 7. August, um 14 Uhr an der Eisdiele.
Zu den Stationen, die die Geschichtsinteressierten im Laufe der folgenden drei Stunden erwandern wollen, zählt auch der Bereich auf dem Buhn, in dem sich bis in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Gräber befanden. Sichtbar ist die letzte Anhebung an der Ecke Möllberger Straße/Doktorstraße.
Vor 2000 Jahren habe es hier anders ausgesehen, sagt August-Wilhelm König, Vorsitzender der Geschichtswerkstatt. Der Buhn war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dicht bewaldet. im Zuge der späteren Nutzbarmachung wurden die Gräber beseitigt. Mehrere Meter lang hatten sie über Generationen als Begräbnisstätten gedient. So sei um 1930 eines geöffnet worden, erläutert König. Was man fand, waren sowohl Knochen als auch Spuren, die auf eine Brandbestattung hindeuteten.
Oben auf dem Buhn: Der Name hänge mit unserem Wort Bühne zusammen, sagt der Vorsitzende der Geschichtswerkstatt: »Buhn bezeichnet eine abgehobene Fläche.« Ein Ort, hoch gelegen, aber dabei vergleichweise eben. Ein Ort wie auf einem Präsentierteller.
Wer um die Geschichten und um die Geschichte weiß, die mit einzelnen Straßen verbunden ist, sieht das Unspektakuläre mit anderen Augen. Stichwort Höferbrink: Die Straße liege an einer alten Handelsachse von Frankfurt nach Bremen, erklärt König - was die Notwendigkeit einer Weserüberquerung nach sich zog. Fähre, Brücke, die Zusammenführung von Uffeln und dem alten Vlotho im Zuge der Gemeindereform: Dies alles ist laut König in den Anfängen das Resultat eines wirtschaftlichen Interesses. Denn die Kaufleute mussten über den Fluss.
Nachgewiesen sind die Fähren in Uffeln bis ins Mittelalter. Doch hat es sie auch schon vorher gegeben. Das Prinzip war einfach: Ausgehöhlte Baumstämme wurden wie bei einem Floß über den Fluss miteinander verbunden.
Während des Treffens der Geschichtswerkstatt wurden neben der Ausgestaltung der Spurensuche auch weitere Termine für dieses Jahr besprochen - unter anderem: Sommerfest auf Königs Hof (30. Juli) unter dem Motto »Lippen, Locken, Luxusbäder«, Beteiligung an der Feier »950 Jahre Valdorf« (21. August).

Artikel vom 15.07.2005