14.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Letzte Ruhestätte für 80 000  Soldaten

Reisegruppe spendet 1100 Euro  für Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Bünde (BZ). Zum ersten Mal in der Geschichte der Kriegsgräberfahrten des Kreisverbandes Herford besuchten Mitglieder und Freunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge unter der Leitung von Rose-Marie Flörke einen neu angelegten Sammelfriedhof mit Friedenspark in der Russischen Föderation. Ziele der neuntägigen kombinierten Bus- und Schiffsreise waren die nördlichste Großstadt der Welt, St. Petersburg, und der Friedhof St. Petersburg-Sologubowka.

Zunächst ging es mit dem Fährschiff von Rostock nach Finnland. Im Anschluss an eine kurze Stadtrundfahrt in Helsinki erreichte die Reisegruppe nach Erledigung der Grenzformalitäten an der finnisch-russischen Grenze am Abend bei herrlichem Sonnenschein das »Venedig des Nordens«, St. Petersburg.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Kriegsgräber Der Friedhof St. Petersburg-Sologubowka für deutsche Gefallene des zweiten Weltkrieges wurde bereits im Jahre 2000 eingeweiht. Er liegt auf kircheneigenem Grund der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde Sologubowka.
Bis heute wurden aus ehemaligen kleinen Frontfriedhöfen bereits über 34 000 deutsche Gefallene umgebettet. Nach Abschluss der Arbeiten werden hier über 80 000 gefallene deutsche Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Kriegsgräberstätten sind heute nicht nur Orte der Erinnerung und des Gedenkens. »Sie sind Ausgangspunkte für Verständigung, Versöhnung und Freundschaft für die Menschen aus ehemals verfeindeten Nationen«, so die Herforder Reisegruppe.
Am Eingang des Friedhofes, der von einem Friedenspark umgeben ist, steht die kleine Kirche »Maria Himmelfahrt«.
Als Zeichen der Versöhnung wurde diese verfallene Kirche mit Mitteln des Volksbundes saniert und im Jahre 2003 der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde übergeben. Die Einweihungsfeier stand seinerzeit ganz im Zeichen der Ökumene und der Völkerverständigung.
Die Reisegruppe versammelte sich in dieser Kirche zum Gedenken an die Opfer des Krieges. In einer bewegenden Feier wurde auch besonders der russischen Opfer gedacht.
In den nächsten Tagen war Zeit für Besichtigungen in St. Petersburg. Diese Stadt zählt zu den schönsten Städten Europas. Besonders beeindruckt waren die Reiseteilnehmer von den Hauptsehenswürdigkeiten, dem Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer, dem Peterhof (das »Russische Versailles«), und dem Winterpalast mit der Eremitage. Die Eremitage gehört mit drei Millionen Exponaten zu den berühmtesten Museen der Welt. Um die Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, der als privater Verein unter dem Motto »Versöhnung über den Gräbern, Arbeit für den Frieden« arbeitet, finanziell zu unterstützen, spendete die Herforder Reisegruppe anlässlich dieser Fahrt den bemerkenswerten Betrag von 1100 Euro.
Der Kreisverband Herford des Volksbundes weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass es sich bei solchen Studienfahrten um privat organisierte Fahrten handelt, die jeder Reiseteilnehmer selbst bezahlen. Der Volksbund beteiligt sich nicht an den anfallenden Reisekosten.
Die Sammlungsergebnisse und Spendenaufkommen des Volksbundes stehen für dessen satzungsmäßige Aufgaben zur Verfügung.

Artikel vom 14.07.2005