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Glas und Innenhöfe bringen
viel Licht in Bank und Theater

Jury segnet einstimmig die Neubaupläne für den »Kötterhagen« ab

Paderborn (WV). Die Stadt Paderborn und die Volksbank Paderborn-Höxter haben sich am Dienstag auf einen gemeinsamen Entwurf für den Neubau der Kammerspiele und ie Erweiterung der Bank geeinigt.

Die 24-köpfige Jury, zu der neben den Vertretern von Stadt und Kreis sowie des Aufsichtsrates der Kammerspiele auch Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates der Volksbank Paderborn-Höxter gehören, votierten einstimmig für den Entwurf, der nun als Grundlage für das Bebauungsplanverfahren dienen wird. Nach übereinstimmender Einschätzung der Partner garantiere er nicht nur die optimale Ausnutzung der Grundstücksfläche am »Kötterhagen«, sondern besteche auch unter architektonischen und städtebaulichen Gesichtspunkten.
Erarbeitet wurde der jetzt verabschiedete Entwurf von den beiden Architekturbüros König & Vedder (Paderborn) sowie Breithaupt (Salzkotten). Diese beiden Büros hatten sich mit ihren Vorentwürfen bei der ersten Jurysitzung im März diesen Jahres durchgesetzt und waren beauftragt worden, einen gemeinsamen, optimierten Entwurf vorzulegen. »Ein Auftrag, der - wie das Ergebnis zeigt - mit Bravur gemeistert wurde, obwohl es auf dem Weg dorthin einige Herausforderungen, insbesondere im Blick auf die begrenzte Grundstücksfläche und die verkehrstechnische Erschließung zu meistern galt«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Stadt und Bankinstitut.
»Sowohl die Kammerspiele als auch die Bank kommen in dem verabschiedeten Entwurf mit ihrer modernen Architektur individuell zur Geltung, bilden aber auch zusammen als städtebauliches Ensemble eine äußerst gelungene architektonische Einheit«, fasst der federführende Architekt Martin König die Vorteile des präsentierten gemeinsamen Entwurfes zusammen.
Konkret wird die Architektur der Kammerspiele von der großflächig verglasten »Rotunde« des Foyers geprägt, die sich in direkter Sichtachse vom Rathausplatz her präsentiert. Dieser extrovertierte Gebäudeteil steht im Kontrast zu dem eher geschlossenen und funktional bestimmten hinteren Teil der Kammerspiele, in dem die Serviceflächen des Theaters, beispielsweise die Werkstätten für den Kulissenbau und die Schneiderei, untergebracht sind.
Das Bankgebäude liegt im nördlichen Teil des Grundstücks in Richtung »Schildern«, Markplatz und »Grube« und bietet mit seinen zwei innenliegenden Lichthöfen in allen Gebäudeteilen Tageslicht bis ins Erdgeschoss. Im Erdgeschoss des Bankgebäudes sind kleinteilige Gewerbeflächen vorgesehen. Darüber hinaus wird vor der zurückgesetzten Fassade eine Außengastronomie möglich.
Der präsentierte Entwurf, der innerhalb der nächsten drei Jahre umgesetzt werden soll und auch von der Intendanz der Westfälischen Kammerspiele mitgetragen wird, berücksichtige nicht nur die Belange des Denkmalschutzes, er ermögliche auch die von der am Kamp ansässigen »Bank für Kirche und Caritas« gewünschte Erweiterung zum Kötterhagen hin. Möglich sei zudem die von der Volksbank favorisierte alternative unterirdische Zufahrt zur Tiefgarage unterhalb der »Grube«, so dass die Fußgängerzone zwischen Kamp und Domplatz nicht durch Individualverkehr gekreuzt werde.
Beide Partner geben sich zuversichtlich, dass jetzt auch die Gespräche mit der EU wegen der geforderten europaweiten Ausschreibung zu einem »für die Region erfolgreichen Abschluss« geführt werden könnten.

Artikel vom 14.07.2005