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Nachwachsend und »doppelt öko«

Unternehmertreffen: Brakel einer der wichtigsten Standorte für Biodiesel

Brakel (WB). Mehr als 60 Unternehmer aus der Region haben an dem Unternehmertreffen in Brakel teilgenommen, zu dem der Bundesverband mittelständische Wirtschaft eingeladen hatte. Gastgeber war ein mittelständisches Unternehmen: Esso-Keck Mineralölvertrieb.

In dem neu eröffneten Schmierstoff-Logistik-Zentrum erlebten die Gäste einen informativen Abend. Dabei hätte die Unternehmerfamilie rund um den Firmengründer Erich Keck allen Grund gehabt, die Veranstaltung abzusagen. Wenige Tage zuvor war in der Niederlassung Detmold ein Brand ausgebrochen. Der Schaden geht in den sechsstelligen Bereich, wie der Gastgeber mitteilte.
 Detmold ist eine von drei Geschäftsstellen, die neben dem Hauptsitz in Brakel in Paderborn, Detmold und Kassel entstanden sind. 45 Mitarbeiter sind heute bei Esso-Keck beschäftigt, 15 Tanklastzüge beliefern 15 000 Kunden, der Jahresumsatz beläuft sich auf 90 Millionen Euro. Die Firma ist in der Region führend, wenn es um Markenheizöl, Dieselkraftstoffe, TankschutzÊ oder Schmierstoffe geht.
 Auch beim Vertrieb von Biodiesel sind die Brakeler außerordentlich erfolgreich. Keck ist bundesweit einer der größten Lieferanten von Biodiesel. Mittlerweile kann man an zwanzig Standorten in Ostwestfalen-Lippe, Niedersachsen und Hessen bei Esso-Keck Biodiesel tanken. »So gut aufgestellt wie Keck ist sonst kaum ein anderer«, sagt Detlef Evers, Produkt Manager beim führenden Biodiesel-Hersteller ADM.
  Evers erläuterte den Gästen des Unternehmertreffens die Chancen von Biodiesel, der seit Anfang der 90er Jahre einen aufsehenerregenden Aufschwung erlebt hat. Für 2005 erwartet der ADM-Manager bundesweit einen Umsatz von 1,6 Millionen Tonnen. Damit hat der Öko-Sprit einen Anteil von fast fünf Prozent an der gesamten Treibstoffbranche.
 Erfolgreich ist Biodiesel, weil er doppelt öko ist. Als nachwachsender, ökologischer Rohstoff vom Acker schont er die Umwelt und mindert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Für das Geschäftsleben macht Biodiesel jedoch vor allem ökonomisch Sinn. Das gilt besonders für Lkw-Besitzer, die je Fahrzeug zwischen 1600 bis 5000 Euro im Jahr sparen können. Die Transportbranche rüstet deshalb zügig um. 2004 rollten 19 000 Lkw mit Biodiesel im Tank über Deutschlands Straßen, in diesem Jahr sollen es schon 22 000 sein: schöne Zeiten auch für Esso-Keck.
 In einem weiteren Vortrag erläuterte der Referent Andreas Meyer die Möglichkeiten des »Energie-Contracting«. Dabei übernimmt eine Firma per Outsourcing Finanzierung und Betrieb einer Energieanlage. Auch das schont die Umwelt und den Geldbeutel des Auftraggebers, weil der Dienstleister möglichst rentabel arbeitet und so Energie und Kosten einspart.

Artikel vom 14.07.2005