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Auf Markt der Zukunft präsent

Peter Johannes Lucashen entwickelt Muster - Gentechnik als ein Arbeitsbereich

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Gebrauchs- und Geschmacksmuster entwickelt er und begleitet diese Entwicklungen bis zum Patentamt. Inhaber der Patente ist allerdings nicht Peter Johannes Lucashen, sondern seine Auftraggeber.

Und die kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: Aus der Sicherheitstechnik im Straßenverkehr, aus der Medienbranche und zunehmend aus dem zukunftsträchtigen Markt der Gentechnik. Der 62-Jährige entwickelt Kunststoffanwendungen. Gesunder Menschenverstand gepaart mit langjähriger Berufserfahrung führen immer wieder zu verblüffend einfachen und kostengünstigen Lösungen.
Seit 1995 ist Peter Johannes Lucashen mit seinem Ingenieurbüro in Schloß Holte-Stukenbrock ansässig. Er hat den Beruf des Werkzeugmachers erlernt und 1965 an der Universität Paderborn sein Studium zum Maschinenbauingenieur abgeschlossen. Nach zwölfjähriger Tätigkeit als Beratungsingenieur in der Großchemie hat er sich 1977 selbstständig gemacht. Aus dem Kunststoffhandel hat er sich zurückgezogen, als die Konkurrenz in den kleinen Markt zu groß wurde. Er spezialisierte sich auf den Werkzeugbau - vor allem für die Herstellung von Spritzgusswerkzeugen für die Kunststoffindustrie. Von der Konstruktion bis zum fertigen Werkzeug bietet sein Ingenieurbüro Lösungen, die auch die Lieferung der fertigen Spritzgussteile durch Partner beinhaltet.
Ein Beispiel ist eine Baustellenlampe, die auf einer Bake montiert im Straßenbau vor Gefahren warnt. In Zusammenarbeit mit Werkzeugmachern und Produzenten ist eine patentierte Lampe entstanden. Neben Lucashens Büro am Zeisigweg befindet sich eine Werkstatt, in der Modelle und Prototypen für die Kunden gefertigt werden.
Markt der Zukunft ist die Gentechnik. Für DNA-Proben hat Lucashen das Werkzeug für die Herstellung so genannter Spin-Caps entwickelt. Auch das Filterpaket stammt aus seiner Denkwerkstatt. Sein Kunde ist ein Unternehmen der Biotechnologie, das Labore und Krankenhäuser beliefert. »In diesem Bereich arbeite ich gegen die Chinesen. Ich kann aber direkt am nächsten Tag liefern und nicht erst in zwei Wochen«, sagt Lucashen. Vorteil ist, dass er mit Firmen aus der Region zusammenarbeitet, die flexibel sind und Aufträge schnell abarbeiten. Für die Gentechnik liefert er dem Unternehmen das fertige Produkt, das in Zusammenarbeit mit Werkzeugmachern und Produzenten passgenau hergestellt wird.
Die kaufmännische Abwicklung obliegt seiner Ehefrau Christina Lucashen, die ebenfalls selbstständig ist. Ihre Agentur vertreibt Zylinderheizbänder für die Kunststoffindustrie, elektrische Geräte wie Tischgrill, Grillanzünder und weitere Kleingeräte für den Küchenbereich. Ein eigenes Produkt ist ein Dachwerbeträger für das Auto, das in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro ihres Mannes entwickelt worden ist. Entwickelt für die geplante, aber dann nicht eingeführte Pizza-Kette von McDonald's, nutzen vor allem Kunden aus dem süddeutschen Raum wie Immobilienfirmen oder Heizungsbauer den Werbeträger.
Christina Lucashen (54) hat nach einer Lehre im Büro Windel für eine Spedition, die Pharmazie und ein Außendienst-Sekretariat gearbeitet, in dem ihr die Organisation von Apotheker-Veranstaltungen oblag. Als sie ihren Mann kennen lernte, stieg sie in das Ingenieurbüro ein, machte sich dann 2004 mit der Agentur selbstständig. Die Zylinderheizbänder eines Herstellers aus den neuen Bundesländern vertreibt sie und vermittelt spezielle Anfertigungen nach Kundenwünschen. »Die Agentur umfasst vieles«, sagt Christina Lucashen. »Ein weiterer Zweig soll die Kunst werden.« Christina Lucashen malt seit acht Jahren Aquarelle und Acrylbilder. Das Hobby will sie ausweiten und in ihre Agentur aufnehmen.
www.lucashen.de

Artikel vom 13.07.2005