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Eine gepfefferte Ahnengalerie

Heinrich Smakepepers Nachfahre begibt sich in Herford auf Spurensuche

Von Ruth Matthes (Text)
und Curd Paetzke (Fotos)
Herford (HK). Gemeinsam mit Gräfin zu Gleichen reist Bürgermeister Heinrich Smakepeper alias Marcel Mowe von Hansetag zu Hansetag. Jetzt lernte der Stadtführer einen Nachfahr »seiner« Figur kennen: Dr. Arno Schmackpfeffer.

»Auf den Spuren meiner Ahnen stieß ich im Internet auf einen Bürgermeister Smakepeper und glaubte zunächst, es sei ein Zeitgenosse aus Belgien oder den Niederlanden«, berichtet Schmackpfeffer. Doch als er die Spur verfolgte, landete er bei Carolina und Marcel Mowe, die Heide und Arno Schmackpfeffer jetzt bei ihrem einwöchigen Besuch in Herford die Stadt zeigten.
Gestern traf sich das Ehepaar mit Archivar Christoph Laue im Pöppelmann-Haus, denn hier steht im Hof eine Steinbank, die Hermann Smakepeper (1567 bis 1570 Bürgermeister) 1563 der Stadt stiftete. »Vermutlich stand sie unter der Gerichtslaube des Alten Rathauses«, erklärte Laue, der gleich ein Original-Dokument mit Unterschrift des Stifters mitgebracht hatte.
Dr. Schmackpfeffer hat seine Ahnen bis 1280 zurückverfolgt. Er selbst ist ein Schmackpfeffer der 21. Generation. Seit 1440 gab es in Herford neun Smakepepers -Êab 1624 Schmackpfeffer genannt -, die alle Ratsmänner, Bürgermeister, Advokaten, (Lein)Wandschneider zum Verkauf oder Amtsmänner waren. Heinrich Smakepeper (1450 bis 1481 Bürgermeister) wurde deshalb zum Werbeträger für die Herforder Hanse, weil er die Stadt 1468 auf dem Hansetag in Lübeck vertrat. Der Name Smakepeper stammt entweder vom Gewürzhandel oder von dem Ausdruck der Raubritter »Schmeck den Pfeffer«. Dazu passen auch die gekreuzten Morgensterne im Wappen der Familie.
Herford verließen die Schmackpfeffers Anfang des 18. Jahrhunderts aus wirtschaftlichen Gründen. Albert Hermann Marius Schmackpfeffer lockte eine Anstellung als Hochfürstlicher Sächsischer Geheimer Sekretär nach Barby in Sachsen. Über Dessau, Berlin, Ostpreußen und Posen und wieder Berlin kamen die Familie schließlich nach Böblingen, wo der Physiker Dr. Arno Schmackpfeffer heute lebt. In Deutschland gibt es derzeit 40 Schmackpfeffers, weitere Szmakpfefer leben in Polen, viele Shmekpeper in den USA.

Artikel vom 12.07.2005