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Notoperation: Bürgermeisterin
Wesselmann war in Lebensgefahr

Plötzlicher Blinddarm-Durchbruch in der Nacht zu Montag - OP gut verlaufen

Von André Best
Halle (WB). Zwei Wochen nach ihrem 53. Geburtstag schwebte Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann in Lebensgefahr. Sie hatte in der Nacht zu Montag einen Blinddarm-Durchbruch erlitten, musste am Montagvormittag von Dr. Christoph Köchling, Chefarzt am Haller Krankenhaus, notoperiert werden.

Bereits in der Nacht hatte Anne Rodenbrock-Wesselmann zu Hause einen starken Druck im Unterbauch gespürt. Gegen 4 Uhr waren die Schmerzen dann unerträglich. Ihr Mann Gerhard brachte sie ins Haller Krankenhaus. »Ich habe vor der Abfahrt noch in einem Gesundheitsbuch geblättert und hatte schon eine gewisse Vorahnung«, sagte sie gestern.
Chefarzt Dr. Christoph Köchling untersuchte die Bürgermeisterin. Der Chirurg stellte fest, dass die Chefin der Stadtverwaltung Halle so schnell wie möglich operiert werden muss. Schließlich ist eine Blinddarm-Entzündung - man spricht auch von einem Blinddarm-Durchbruch - lebensgefährlich.
Um 11.30 Uhr musste die Bürgermeisterin dann unters Messer. Die kurze Operation sei gut verlaufen, sagte der Chefarzt gestern. Gegen 13 Uhr sei sie schon wieder in ihrem Zimmer gewesen.
Anne Rodenbrock-Wesselmann geht es den Umständen entsprechend wieder gut. Sie sei zwar noch ein wenig geschwächt von der Narkose, habe den Eingriff aber gut überstanden. Noch ein bis zwei Tage werde sie im Krankenhaus bleiben müssen. Anne Rodenbrock-Wesselmann liegt in der Chirurgischen Abteilung in einem Ein-Bett-Zimmer. Sie werde gut versorgt. Das Krankenhaus-Team um Dr. Köchling habe hervorragende Arbeit geleistet, betonte sie.
Wie vermutet, hatte Anne Rodenbrock-Wesselmann eine starke Blinddarm-Entzündung. Sie brauche jetzt viel Ruhe. Besuch mag sie gar nicht gerne empfangen. Nur die Familie sei im Krankenhaus willkommen.
Nach dem stationären Aufenthalt müsse sich die 53-Jährige zu Hause weiter pflegen. Der plötzliche Eingriff habe nicht nur sie selbst, sondern auch die ganze Familie überrascht.
Zum zweiten Mal innerhalb ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin (seit September 2002) musste Anne Rodenbrock-Wesselmann operiert werden. Im November 2003 hatte die Mutter dreier Kinder die schockierende Nachricht eines positiven Krebsbefundes erhalten. Gedanken an diese schlimme Zeit habe sie bei der akuten Blinddarm-Erkrankung aber nicht gehabt. »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. In Sachen Krebs läuft alles gut bei mir.«
Anne Rodenbrock-Wesselmann blickt jetzt nur nach vorne. Nach überstandener Notoperation wird sie sich in den kommenden Tagen zu Hause im Kreise der Familie von den Strapazen erholen.

Artikel vom 13.07.2005