12.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Besser als jede
Tour-Etappe«

Triathlon: Altkreis-Duo packt Ironman

Altkreis Halle/Frankfurt (HHS). Gestern Morgen war Wunden lecken angesagt. Während der so genannten Award-Party ließen Marius Wallmeier und Jörg Ermshausen den Ironman Germany in Frankfurt am Main noch einmal Revue passieren. Fazit: Alles wohlauf, obwohl alles weh tut.

»Ich habe die üblichen Blasen und Scheuerstellen, sonst geht's mir gut.« Sonntag Nachmittag hatte das beim Haller Marius Wallmeier noch ganz anders ausgesehen. Nach weniger als einer Stunde war er aus dem Langener Waldsee gestiegen, benötigte für die 3,8 Kilometer Schwimmen gute 58:44 Minuten und lag auch nach den 180 Kilometern auf dem Rad noch voll auf Kurs: »Die Ý10Ü soll fallen.« 4:51:42 Stunden bedeuteten die 22. Radzeit in der Gesamtwertung der Männer und die vierte in seiner Altersklasse M25. Vor dem Wechsel zum Marathonlauf belegte Wallmeier Rang sieben in der M25 und hatte damit »virtuell« die von ihm eigentlich gar nicht angestrebte Qualifikation für die WM auf Hawaii in der Tasche.
»In der Wechselzone bin ich auf den Gesamt-27. zugelaufen. Doch dann war's ganz schnell zu Ende.« Wallmeier geht davon aus, dass er sich am ersten Versorgungspunkt den Magen verdorben hatte. Zwischen Kilometer drei und vier wurde ihm plötzlich schlecht und er musste sich übergeben - die denkbar ungünstigsten Voraussetzungen für einen da noch fast kompletten Marathonlauf. Als die Uhr schließlich bei 10:58:23 Stunden stehen blieb (Laufen: 5:02:37), hatte Wallmeier etliche Konkurrenten vorbeiziehen lassen müssen und fand sich nur noch auf Rang 74 der M25 wieder. »Mein Magen hat mich mit Sicherheit eine Stunde gekostet.«
Debütant Jörg Ermshausen war mit seinen 11:51:22 (1:00:37/5:55:11/4:44:11) dagegen »super zufrieden«. Der Wertheraner belegte in der M40 Platz 197 - nebensächlich für ihn. »Beim Schwimmen habe ich meiner Uhr nicht geglaubt.« Speziell den harten Marathonlauf nimmt er als wichtigen Erfahrungswert mit nach Hause, wollte gestern beim »Sattessen« aber noch nichts von einer Wiederholung im nächsten Jahr wissen.
Auch Marius Wallmeier ist sehr wahrscheinlich nicht dabei. Das Jura-Examen hat Vorrang. Einen Angriff auf Hawaii behält er aber fest im Blick. Schon allein aufgrund der fantastischen Stimmung in Frankfurt: »Die Zuschauer sind einzigartig. Frankfurt ist besser als Roth und jede Tour-de-France-Etappe.«

Artikel vom 12.07.2005